Neue Oberstufe läuft an drei Grazer Schulen

Nach der Umsetzung der Zentralmatura steht mit der Neuen Oberstufe bereits die nächste Neuerung im Bildungssystem vor der Tür. Drei Grazer Gymnasien haben das neue System bereits. Künftig sind auch Semesternoten entscheidend.

Ab dem Schuljahr 2019/20 müssen alle Oberstufen in Österreich auf die Neue Oberstufe umgestellt sein. Drei Gymnasien in Graz haben bereits im aktuellen Schuljahr auf das neue System umgestellt. Am BRG Korösi, am Wirtschaftskundlichen BRG (WIKU) und am BG BRG Klusemannstraße ist für die Schüler ab der zehnten Schulstufe bereits jetzt alles neu.

„Semester eigener Beurteilungszeitraum“

„Die Schülerinnen und Schüler werden nach jedem Semester aufsteigend ab der zehnten Schulstufe beurteilt. Das heißt, es gibt keine Schulnachricht mehr im Halbjahr, sondern jedes Semester bedeutet einen eigenen Beurteilungszeitraum“, sagte Landesschulinspektorin Birgit Schwarz. So sollen Schüler besser auf die Uni vorbereitet werden. Das klassische Schuljahr wird durch Semester ersetzt.

Prüfungen bis zur Matura aufsparen

Fünfer im Halbjahr müssen somit auch durch Prüfungen ausgebessert werden. Neu ist dabei, dass sich Schüler unter bestimmten Bedingungen solche Prüfungen bis zur Matura aufsparen können. „Man könnte diese Semesterprüfungen dann zwischen dem Abschluss der achten Klasse oder der abschließenden Klasse und Beginn der Klausuren der Reifeprüfung ablegen“, so Schwarz. Es gibt laut Schwarz nach jedem Schuljahr eine Abrechnung, der Schüler hat zwei Semester Zeit diese negative Beurteilung aufzuholen.

Die Wiederholungsprüfungen im bisherigen Sinn gibt es in der neuen Oberstufe nicht mehr. Sie werden eben durch die Semesterprüfungen abgelöst, zu denen der Schüler drei Mal antreten darf.

Wenn man diese Prüfungen ebenfalls nicht schafft, ist ein Antritt bei der Matura nicht möglich, und man muss die Schule verlassen, so Schwarz. Das kritisierte Landesschülervertreter Felix Pressler: „Wenn ich den Überblick nachher darüber verliere und dann im schlimmsten Fall nicht mehr zurechtkomme mit meinen Ausbesserungsprüfungen, dann hat das im schlimmsten Fall zur Folge, dass ich nicht maturieren kann und dass ich auch nicht die Schule weiter besuchen kann.“ Einerseits hat man also bei Semesterprüfungen weniger Lernstoff, andererseits haben negative Nachprüfungsergebnisse noch weitreichendere Konsequenzen.

Lernstoff wird für Schüler überschaubarer

Den großen Vorteil für den Schüler in dem neuen System sieht Birgit Schwarz darin, dass der Stoff der nachzulernen ist, überschaubarer wird. Im Semesterzeugnis wird ausgewiesen, welche wesentlichen Bereiche und Kompetenzen der Schüler nicht erreicht hat und nur diese Bereiche müssen in der Semesterprüfung wiederholt werden so Schwarz: „Das heißt der Schüler muss nicht den ganzen Stoff des Semesters in dieser Prüfung nachweisen.“

Lernbegleiter unterstützen Schüler

Als Meilenstein in dem neuen System bezeichnet die Landesschulinspektorin einerseits die Intensivierung des Frühwarnsystems und den Umstand, dass es für die Schüler an den Schulen individuelle Lernbegleitung gibt. Diese Lernbegleiter unterstützen Schüler mit einer Frühwarnung. Diese Unterstützung erfolgt laut Schwarz nicht im fachlichen Sinne, die Begleiter beraten die Schüler bei Fragen des Zeitmanagements oder beim Lernfortschritt.

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