Voestalpine verstärkt Bahntechnologieanbieter

Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit bietet die voestalpine seit einiger Zeit auch hochwertige elektronische Systeme für Eisenbahnen an. Vorstand Franz Kainersdorfer gab nun in Graz einen Ausblick auf die Zukunft dieses Bereiches.

In Indien, in China, in einem Teil des südostasiatischen Raums - überall dort entstehen viele neue Eisenbahnstrecken. Mit Weichen und Schienen macht die voestalpine schon jetzt einen Umsatz von 1,5 Mrd. Euro jährlich - fast ein Siebentel des Gesamtumsatzes.

Die Schiene denkt mit

Doch da geht noch mehr, sagt voestalpine-Vorstand Franz Kainersdorfer: Vor allem auf Hochgeschwindigkeitsstrecken müssen Schienen, Weichen, aber auch die Züge selbst elektronisch - mit Sensoren - überwacht werden, und diese technologischen Systeme bietet die voestalpine an.

Kainersdorfer erläutert das an einem Vergleich mit früher: "Da ist ein Streckengeher in bestimmten zyklischen Abschnitten wirklich physisch über die Strecke gegangen, hat das optisch begutachtet, hat einen Hammer mitgehabt und ein paar einfache Werkzeuge und hat daran geschlagen, ob dieser Teil in der Weiche zum Beispiel jetzt noch gut ist oder nicht. All das erfassen wir mittlerweile über Sensoren, die in der Weiche, aber auch im Gleis, direkt eingebaut sind.“ Die elektronische Überwachung ermöglicht es, Schienen und Weichen rechtzeitig zu warten und zu ersetzen.

Höhere Sicherheit

Aber auch die Züge selbst werden so gleichsam gescannt, wodurch dieses Monitoring auch wesentlich höhere Sicherheit bringt: „Diese Informationen werden auch dazu benutzt, um bestimmte kritische Grenzwerte nicht zu über- oder zu unterschreiten“, so Kainersdorfer - die Eisenbahn werde so zunehmend zu einer digitalen Bahn, zu einem selbstdenkenden Bahnsystem.

Hauptsitz Zeltweg

Hauptsitz dieser Bahntechnologiegruppe innerhalb der voestalpine ist Zeltweg; die Gruppe mit weiteren Standorten in Deutschland, Großbritannien und Polen hat 500 Mitarbeiter und setzt jährlich 90 Mio. Euro um - in spätestens fünf Jahren sollte sich der Umsatz aber verdoppeln, sagt Kainersdorfer.

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