Militärmusiker künftig auch Krisenhelfer

Unter dem ehemaligen Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) ist die Militärmusik Steiermark auf weniger als 20 Musiker geschrumpft. Mit einem neuen Zukunftskonzept will Nachfolger Hans Peter Doskozil (SPÖ) den Trend umkehren.

Als Klug im Oktober 2014 bekanntgab, einige Militärmusiken abzuschaffen bzw. deutlich zu verkleinern, war die Aufregung groß - mehr dazu in Aus für Militärmusik als Schlag gegen Blasmusik (3.10.2014). Nachdem auf Klug Anfang des Vorjahres Hans Peter Doskozil folgte, wurde die Maßnahme kurz nach Amtsantritt zurückgenommen - mehr dazu in Militärmusik soll wieder aufgestockt werden (11.5.2016).

Seit Jänner besteht die Militärmusik Steiermark nun wieder aus drei Musikerinnen und 46 Musikern: „Es freut mich, dass wir beim Aufwuchs der Militärmusik in den Bundesländern auf einem guten Weg sind“, so Doskozil bei der Präsentation seines neuen Zukunftskonzepts für die Militärmusik am Mittwoch in Salzburg. Die volle Spielfähigkeit sei wieder sichergestellt, in jedem Bundesland gibt es wieder eine Militärmusikkapelle.

„Ein Aushängeschild des Bundesheeres“

Die Militärmusik sei "wichtig für die Öffentlichkeitsarbeit des Bundesheeres und für die Kultur Österreichs - ein wichtiger Bestandteil auch der Traditionspflege im Österreichischen Bundesheer und ein wesentlicher Träger für den Nachwuchs der zivilen Musikkapellen. Die Militärmusik ist somit das Schaufenster und ein Aushängeschild des Bundesheeres. Natürlich ist sie auch ein wichtiger Faktor, um den Grundwehrdienst attraktiver zu machen“, so der Verteidigungsminister weiter.

Militärmusik Steiermark

Grebien

Die Militärmusik Steiermark

Derzeit gibt es 409 Musiker beim Bundesheer. Durch die nun 49 Mitglieder der Militärmusik Steiermark könnten Festakte wieder feierlicher gestaltet werden: „Wir können nun wieder die jungen Leistungsträger der steirischen Blasmusik als Militärmusiker gewinnen - für Musiker ist es attraktiv, in einem großen Klangkörper mitzuwirken, wo hochwertige Literatur zur Aufführung gelangt. Dadurch können sie sich in ihren Fähigkeiten weiterentwickeln“, so der steirische Militärkommandant Heinz Zöllner.

Einsatz in der Katastrophenhilfe

Neu für die Musiker ist, dass sie nicht nur musikalisch, sondern auch für andere militärische Tätigkeiten ausgebildet werden - dazu zählt etwa die Katastrophenhilfe: Bei Hochwassereinsätzen beispielsweise wird der Militärmusiker dem Pionier zur Seite gestellt und hilft etwa, Sandsäcke zu füllen.

Außerdem geht es auch um den Schutz kritischer Infrastruktur, wofür der Militärmusiker laut Militärkommando Steiermark eine zusätzliche Wachausbildung erhält. Unter dem Strich sollen diese Tätigkeiten 40 Prozent der Dienstzeit ausmachen, die restliche Zeit steht für das Musizieren zur Verfügung - was letztlich auch Einsparungen bringen soll.

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