Steiermark holte sich Impulse in Stuttgart

Steirische Politiker, Regionalmanager und Wirtschaftstreibende haben sich sich Impulse in Stuttgart geholt, was die Regionalentwicklung, aber auch was die Bewältigung des zunehmenden Verkehrs betrifft.

Die größte Herausforderung bei 800.000 Pendlern täglich ist in Stuttgart die Mobilität, immerhin gehören zur Region 179 Städte und Gemeinden. Um dieses Aufkommen bewältigen zu können, läuft derzeit daher das größte Infrastruktur-Projekt der Deutschen Bahn, das lange umstrittene Projekt „Stuttgart 21“.

Stuttgart 21

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Schiene nötig, um Autos zu bewältigen

Auch die steirische Delegation zeigte sich höchst interessiert an dem Tunnelprojekt, das, wenn es fertig ist, pro Jahr zusätzlich zwei bis drei Millionen Fahrgäste bringen soll, vor allem auch, weil Fahrzeiten wesentlich verkürzt werden, sagt Georg Brunnhuber, Vorsitzender des Bahnprojekts in Stuttgart: „Das ist wahrscheinlich die einzige Lösung, dass überhaupt Menschen für die Schiene zu begeistern sind. Denn Stuttgart ist eigentlich eine Autostadt, hier sind die großen deutschen Automobilfirmen. Und trotzdem braucht man hier, um den Verkehr zu bewältigen, die Schiene.“

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Mit dem Projekt „Stuttgart 21“ soll der Verkehr in der Stadt bewältigt werden

Gemeinden arbeiten zusammen

Insgesamt leben in der Region Stuttgart 2,7 Millionen Menschen. Wesentlich bei der Regionalentwicklung ist die Zusammenarbeit der Gemeinden. So haben sich in Vaihingen etwa drei Gemeinden gemeinsam an einem 50 Hektar großen Gewerbegebiet engagiert, um die regionale Wirtschaft zu stärken, sagt Gerd Maisch, Oberbürgermeister in Vaihingen: „Insgesamt ist so eine interkommunale Zusammenarbeit, glaube ich, eine gute Basis für ein großes Gewerbegebiet. Das hilft, man hat viel mehr Kontakte, kennt dann doch die eine oder andere Firma mehr, die dann ansiedlungswillig ist.“

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„Zukunftpapier“ nötig

Landeshauptmann-Stellverter Michael Schickhofer (SPÖ), zuständig für die Regionalentwicklung in der Steiermark, fühlte sich nach der Stuttgart-Reise bestätigt, dass das Kirchturmdenken überwunden werden muss: „Für mich ist aber auch klar, dass wir jetzt schauen müssen, das Ganze in ein klares Zukunftspapier zu bekommen. Das heißt, wir werden einen Masterplan entwickeln und wir werden auch ein eigenes Regional-Entwicklungsgesetz schaffen, darauf haben wir uns im Grunde geeinigt.“ 2018 soll dieses Gesetz in Kraft treten. Dann sollen die sieben steirischen Regional-Versammlungen erstmals auch ein eigenes Budget erhalten.