Familiärer Tag der Arbeit

Den Tag der Arbeit haben die Parteien auch in der Steiermark dazu genützt, auf die Wichtigkeit der Themen Beschäftigung, Schaffung von Arbeitsplätzen und Mindestlohn hinzuweisen. Dabei ging es durchaus familiär zu.

Bundeskanzler und SPÖ-Chef Christian Kern feierte am Montag auf dem Wiener Rathausplatz seine Premiere bei der traditionellen Maikundgebung. Erst am Samstag hatten die internen Streitigkeiten in der Wiener SPÖ zu einem desaströsen Wahlergebnis für Bürgermeister Michael Häupl geführt - nun riefen Häupl und Kern ihre Genossen eindringlich zur Geschlossenheit auf - mehr dazu in SPÖ-Klassiker und Schadensbegrenzung (news.ORF.at)

Schickhofer-Rede in Trofaiach

Nach der schweren Schlappe bei der Gemeinderatswahl in Graz am 5. Februar - mehr dazu in Nach Graz-Wahl: SPÖ geht in Opposition (10.2.2017) - leckt aber offenbar auch die Grazer SPÖ noch ihre Wunden: Anstatt eines Maiaufmarsches gab es ein Maifest rund um den SPÖ-Pavillon im Volksgarten. Die Maiansprache des steirischen SPÖ-Landesparteichefs Michael Schickhofer ging somit in Trofaiach über die Bühne.

SPÖ - 1. Mai

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Den Tag der Arbeit stellte die steirische SPÖ heuer unter das Motto „Arbeit schafft Würde“ - mehr dazu in SPÖ will Vollbeschäftigung und Mindestlohn.

„1.500 Euro sind das Mindeste für 40 Stunden Arbeit“

„Während die oberen zwei Prozent Milliarden steuerfrei um die Welt schicken, können Hunderttausende in Österreich nicht mehr von 40 Stunden Arbeit leben. Das geht nicht und ist unglaublicher Sprengstoff für unsere Gesellschaft. Das müssen wir schleunigst ändern. Jeder, der sich in unserem Land anstrengt, muss davon gut leben können. Alles andere ist inakzeptabel", so Schickhofer, „alle Menschen, die 40 Stunden in der Woche arbeiten, sollen 1.500 Euro verdienen, denn das ist das Mindeste! Außerdem ist es absolut unerträglich für mich, dass wir noch immer keine vollständige Lohngleichstellung zwischen Männern und Frauen haben“.

KPÖ marschierte durch Graz

Die KPÖ wählte das Thema „Für Arbeit und Wohnung“, und anders als die SPÖ marschierten die Kommunisten auch in der Grazer Innenstadt auf: Laut Angaben der Partei nahmen rund 1.000 Menschen daran teil.

KPÖ-Aufmarsch in Graz zum 1. Mai

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Der Grazer Stadtrat Robert Krotzer hielt die Hauptrede und bezeichnete die KPÖ als Partei für all jene, die sonst keine Lobby haben: Man wolle sich auch in Zukunft der Bekämpfung der Armut widmen und dafür sorgen, dass junge Menschen eine Chance auf eine glückliche Zukunft haben, so Krotzer beim Maiaufmarsch der KPÖ.

Schützenhöfer für „Auskommen durch Arbeit“

ÖVP-Landesparteiobmann und Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer besuchte am 1. Mai traditionell Menschen, die am Tag der Arbeit arbeiten müssen, um ihnen Frühstück zu bringen. Heuer waren dies unter anderem Mitarbeiter der Polizeiinspektion in Eggenberg und des ÖAMTC Steiermark sowie die Freiwilligen der Bezirksstelle des Roten Kreuzes in Graz.

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer

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Schützenhöfer betonte dabei, dass Arbeit essentieller Bestandteil eines erfüllten Lebens sei - umso wichtiger sei es, dass „es ein Auskommen mit dem so erzielten Einkommen gibt". Ein Schritt in die Richtung zu mehr Gerechtigkeit sei die Einführung eines Mindestlohns: „Die Einführung eines Mindestlohns von 1.500 Euro ist ein wichtiger Baustein, denn es muss einen deutlichen Unterschied zwischen dem Einkommen durch Arbeit und der Mindestsicherung geben", so der Landeshauptmann.

Kritik von FPÖ

Keine eigenen Mai-Veranstaltungen gab es dagegen von FPÖ und Grünen. Die öffentlichkeitswirksame Selbstdarstellung roter Parteigranden am 1. Mai würde nämlich kein einziges Problem in diesem Land lösen, wie FPÖ-Arbeiterkammerrat Harald Korschelt schon im Vorfeld des 1. Mai kritisierte.

Grüne für Stärkung von Kleinstunternehmen

Die steirischen Grünen wiederum forderten aus Anlass des Tags der Arbeit eine Stärkung der Kleinstunternehmen: In der Steiermark gäbe es laut Klubobmann Lambert Schönleitner ein enormes Potential an jungen Ein-Personen-Unternehmen - diese sollten gezielter gefördert werden, so die Grünen. Die Landesregierung würde in diesem Bereich viele Möglichkeiten verstreichen lassen, sinnvolle Impulse zu setzen, heißt es weiter.

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