Start für erstes mobiles Hebammenzentrum
Das neue mobile Hebammen- und Familienzentrum soll vor allem in jenen Gemeinden unterwegs sein, in denen es bis jetzt noch kein entsprechendes Angebot gab. Die Region, in der das Pilotprojekt startet, erstreckt sich zunächst von den drei Grazer Bezirken im Westen bis in das weststeirische Liebochtal.
Erreichbar ist das Team über die 24-Stunden-Hebammen-Hotline unter der Nummer 0664/37 22 99.
„Zu allen Tageszeiten verfügbar“
Ins Leben gerufen haben das steirische Pilotprojekt Beatrice Covalec-Simbürger und Sandra Göttinger, um einen neuen Begegnungsraum auch für den Südwesten im Raum Graz-Umgebung zu schaffen, sagt Covalec-Simbürger: „Besonders im Primärversorgungsbereich, wo es darum geht, ganz frisch gebackene junge Eltern zu sein, wo viele Fragen aufkommen. Wir sind auf Anfrage dann zu allen Tageszeiten verfügbar und können mit unseren multidisziplinären Team viele Fragen die in den Familien auftreten gut abdecken.“
KAGes
20 Experten rund um die Geburt
Besagtes Team im mobilen Hebammen- und Familienzentrum besteht aus 20 Frauen und Männern; neben Hebammen arbeiten auch Psychologen, Logopäden, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Familienbegleitern und Psychologen mit - sie kommen direkt in die Gemeinden oder auf Wunsch gleich nach Hause zu jenen, die Hilfe brauchen.
Angeboten werden Beratungen, Kurse, Workshops und Vorträge rund um das Thema Schwangerschaft und Geburt, aber auch zum Eltern sein selbst und zu Erziehungs-Fragen - also Themen, die von der Babyzeit bis in die Schulzeit reichen.
APA/Barbara Gindl
Hebamme nicht bloß Geburtshelfer
Denn das Berufsbild Hebamme beschränke sich längst nicht mehr nur auf die Geburt im Kreißsaal, betont Sandra Göttinger: „Eine Hebamme betreut Familien und Paare von der Familienplanung beginnend, macht Beratungen, Betreuungen in der Schwangerschaft, wir sind auch in der Schwangeren-Vorsorge tätig. Ein klassischer Aufgabenbereich ist auch die Geburtsvorbereitung, man bereitet sich aber nicht nur ausschließlich auf die Geburt vor, sondern auch auf die Zeit danach.“
14 steirische Kassenstellen unbesetzt
In Österreich sind derzeit rund 2.200 Hebammen registriert, 280 davon in der Steiermark, die meisten arbeiten freiberuflich. Das österreichische Hebammengremium fordert anlässlich des Hebammentages daher bessere und ausreichende Kassenverträge. In der Steiermark gibt es laut Gremium aktuell zwar 28 Kassenstellen, von denen allerdings nur 14 besetzt seien, weil der Kassentarif nicht attraktiv genug ist, wie etwa Silke Gatterer von der Landesstelle Steiermark kritisiert.