Grazer Brauerei soll Wohnungen heizen

Ein ungewöhnliches Wärmeenergiekonzept ist am Freitag in Graz vorgestellt worden. Die Brauerei Puntigam soll künftig nämlich 800 Wohnungen mit der Abwärme aus dem Gärungsprozess der Bierproduktion beheizen.

In 40 Tanks der Brauerei Puntigam in Graz vergären täglich 4.000 Liter Bier. Die Wärme, die dabei entsteht, soll mit Hilfe eines Wärmetauschers der unmittelbaren Nachbarschaft, dem Wohn- und Geschäftsviertel „Brauquartier“, zugute kommen, das sich zu zwei Dritteln bereits im Bau befindet.

Warme Räume für 2.000 Menschen

Mit rund 65.000 Quadratmeter Fläche handelt es sich aktuell um das drittgrößte Urbanisierungsprojekt in Graz - nach den Reininghaus-Gründen und der Smart City. Die ersten Wohnungen im Brauquartier sollen laut Immobiliengesellschaft C&P, die neben der Brauunion und der Kelag Wärme GmbH Projektpartner ist, kommendes Jahr bezugsfertig sein.

Puntigamer Brauerei

Brauunion Österreich

Bis zum Ende der letzten Ausbaustufe im Jahr 2023 sollen dann 800 Wohnungen und Geschäftsräume, wenn nicht sogar mehr, über die Brauerei beheizt werden. Damit profitieren künftig rund 2.000 Menschen von der Brauerei. Laut Generaldirektor der Brauunion, Markus Liebl, handelt es sich vermutlich um das europaweit erste Energieprojekt dieser Art.

Überschüssige Abwärme soll verkauft werden

Die Kelag Wärme GmbH investiert eigenen Angaben zufolge rund 1,5 Millionen Euro in das Projekt und stellt bis zur vier neue Wärmepumpen bereit. In Zeiten, in denen weniger Heizbedarf besteht, könnte die in der Brauerei entstehende Abwärme auch verkauft und in andere Systeme eingespeist werden. Technisch sei das jedenfalls möglich, heißt es seitens der Kelag Wärme GmbH.

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