Schneekanonen üben positiven Klimaeffekt aus

Schneekanonen sind besser als ihr Ruf - das zeigt eine neue Studie von Joanneum Research. Dort hat man erstmals die Emissionen der Kunstschneeerzeugung mit dem abkühlenden Effekt für die Erde gegengerechnet.

ORF-Programmschwerpunkt:

Der ORF startet am Samstag einen Programmschwerpunkt zum Thema Klimawandel. Unter dem Titel „Mutter Erde: 2° sind mehr, als du denkst“ wird in den nächsten Tagen auf die Auswirkungen des Klimawandels hingewiesen - mehr dazu in muttererde.orf.at.

Wir alle wissen, dass dunkler Asphalt im Sommer wesentlich heißer wird als graue Gehwegplatten. Das liegt daran, dass heller, glatter Belag mehr Strahlung reflektieren kann. Ähnlich verhält sich das auch im Winter.

Der Leiter des Joanneum Research-Life Centers für Klima, Energie und Gesellschaft, Franz Prettenthaler, erklärt: „Das Sonnenlicht, das auf eine relativ dunkle Fläche auftritt, wird dort gespeichert: Das heißt, unsere Alpen heizen sich im Winter noch stärker auf, wenn sie nicht mit Schnee bedeckt sind, während eine von Schnee bedeckte Fläche einen großen Teil der Energie des Lichtes in den Weltraum zurückwirft.“

Schneekanonen Ski

ORF.at/Christian Öser

Besser als ihr Ruf: Schneekanonen, die oft für ihren hohen Energieverbrauch kritisiert werden, üben insgesamt einen positiven Effekt auf das Klima aus

Konkret hat man diese Energiebilanz für die Beschneiung in 79 Schigebieten in Tirol und 32 in der Steiermark erstellt: „Wenn man den Beitrag zum Klimawandel im Sinne von Stromverbrauch, aber auch den Beitrag zum Abbremsen des Klimawandels - im Sinne der Reflexion von Licht in den Weltraum - zusammenrechnet, kommt unterm Strich eine Einsparung von 3.000 bis 5.000 Jahres-Pkw-Leistungen heraus“, rechnet Prettenthaler vor.

Auf Schneeproduktion angewiesen

Insgesamt werden durch diesen Effekt 316.000 Tonnen CO2 eingespart, so das Ergebnis der Studie. Dennoch betont auch der Grazer Volkswirt, dass es am besten wäre, wenn ausreichend Naturschnee vorhanden und dadurch der Einsatz von Schneekanonen gar nicht notwendig wäre. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und damit steigenden Temperaturen ist dies jedoch einfach nicht mehr möglich.

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