Graz: 1.000 Herzklappen-OPs in zehn Jahren

Vor genau zehn Jahren hat die damals 76-jährige Emma Pöschl als erste Patientin in Österreich am Universitätsklinikum Graz einen Aortenklappenersatz implantiert bekommen. Mittlerweile wurde der Eingriff knapp 1.000 Mal durchgeführt.

Zehn Jahre nach erster Herzklappen-OP in Graz

LKH-Univ. Klinikum Graz/Krammer

Emma Pöschl mit ihren damaligen Ärzten - den Kardiologen Olev Luha (li.) und Robert Maier

„Bis zu dem Zeitpunkt, an dem man diese Klappen nur operativ einsetzen konnte, sind viele Patienten durch eine entsprechende zusätzliche Erkrankung nicht in die nötige Operationstauglichkeit gekommen. Und diese Klappe hat es ermöglicht, dass auch Patienten mit vielen Begleiterkrankungen, die Chance hatten, diese Krankheit, die eigentlich eine sehr kurze Lebenserwartung hat, doch deutlich zu überleben“, spricht Helmut Brussee, Leiter der Klinischen Abteilung für Kardiologie, von einem Meilenstein für das Universitätsklinkum Graz sowie für die Patienten.

Erster Eingriff vor genau zehn Jahren

Vor genau zehn Jahren etwa, hatte die damals 76-jährige Emma Pöschl als erste Patientin in Österreich an der Klinischen Abteilung für Kardiologie der Univ.-Klinik in Graz einen Aortenklappenersatz implantiert bekommen.

Ohne diesen hätte die heute 86-Jährige aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes ihr jetziges Alter wahrscheinlich nicht erreicht, so der Mediziner: „Da sieht man die Bedeutung dieses Eingriffs“, freut sich Brussee. Mittlerweile wurde dieser Eingriff am Universitätsklinikum Graz knapp 1.000 mal durchgeführt.

Zehn Jahre nach erster Herzklappen-OP in Graz

LKH-Univ. Klinikum Graz/Krammer

Helmut Brussee, Leiter der Klinischen Abteilung für Kardiologie am LKH Graz

Minimal-invasiver Eingriff

Die Aortenstenose (Verengung der wichtigsten Herzklappe), unter der auch Emma Pöschl litt, ist der häufigste aller bekannten Herzklappenfehler. Die am LKH-Univ. Klinikum Graz dahingehend behandelten Patienten sind durchschnittlich 75 Jahre alt und leiden vielfach unter Atemnot, Leistungsschwäche, Brustschmerzen, Schwindel und zeitweise unter Bewusstseinsverlust.

Die Aortenklappenprothese wird ohne Operation am offenen Herzen und ohne Verwendung der Herzlungenmaschine implantiert. Sie wird vielmehr mittels Herzkatheter über eine Punktion – quasi durch ein Knopfloch – in der Leiste und bei schlagendem Herzen eingesetzt. Heute dauert der Eingriff rund 40 Minuten, etwa 60 Prozent der Behandelten sind Frauen.

Neue therapeutische Möglichkeiten

Durch die Entwicklung dieser Methode und deren Anwendung in der Praxis haben sich die therapeutischen Möglichkeiten in den letzten Jahren äußerst positiv verändert: „Die Patienten erholen sich sehr schnell, sodass der Eingriff mittlerweile auch zunehmend bei Personen mit mittelschweren Beschwerden gemacht wird“, so Brussee.

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