Schlangenalarm in Graz: Python eingefangen

Eine Joggerin hat im Grazer Bezirk Andritz eine Würgeschlange entdeckt. Der Königspython wurde vom Reptilienverein eingefangen. Er dürfte ausgesetzt worden sein. Ein Experte fordert erneut eine Auffangstation für Reptilien.

Der Königspython wurde von der Joggerin Samstagabend im Bereich Pfeifferhofweg in Graz entdeckt, die Frau schlug Alarm. Die Landeswarnzentrale verständigte daraufhin den Steirischen Reptilien- und Amphibienverein.

Neben Terrarienteilen gefunden

Der Reptilienexperte des Vereins, Werner Stangl, konnte die ungiftige Würgeschlange Sonntagfrüh nach längerer Suche einfangen. „Das Tier ist 1,20 Meter lang, es ist schon ein älteres Tier. Es dürfte sehr wahrscheinlich ausgesetzt worden sein. Wir haben Einrichtungsmaterial gefunden, das eindeutig auf ein Terrarium hinweist“, schilderte Stangl. Denn die Schlange lag in einer Korkröhre versteckt am Straßenrand. Solche Röhren werden für Terrarien verwendet.

Python und Experte

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Python

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Neues Gesetz erschwert Abgabe

Für „Schlangenbändiger“ Stangl ist es heuer der erste Rettungseinsatz, doch er vermutet, dass es nicht der letzte sein wird. Wegen eines neuen Tierschutzgesetzes ist nämlich privater Onlinetierhandel seit Kurzem verboten, nur Züchter und Tierhandlungen dürfen im Internet inserieren.

„Wir gehen davon aus, dass Leute nicht mehr die Möglichkeit haben, das Tier zu inserieren, wenn sie es abgeben müssen. Denn Anzeigen sind seit geraumer Zeit per Gesetz verboten. Die Leute setzen dann die Tiere eben aus“, so Stangl.

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Auffangstation gefordert

Was also tun, wenn man ein Reptil abgeben will? „Momentaner Stand ist, dass wir vom Verein diese Tiere aufnehmen, soweit wir das können und uns nach geeigneten Plätzen umsehen. Aber es wird immer schwieriger, weil die Häuser wie das Haus des Meeres schon voll sind. Tierschutzhäuser nehmen keine Reptilien auf. Wir sind schon seit Jahren dahinter, dass wir eine Auffangstation bekommen, das könnte durchaus in einem kleinen finanziellen Rahmen passiert. Wir warten noch“, so Stangl.

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