Absturz bei Seilbergung: Ursache unklar

Nach der missglückten Seilbergung mit zwei Toten am Sonntag bei Trofaiach ermittelt jetzt eine Kommission des Innenministeriums: Es geht um die Frage, wie sich das Rettungsseil beim Hubschrauber lösen konnte.

Retter und Gerettete wurden zu Opfern - ein besonders tragischer Vorfall, so der Leiter der Flugpolizei im Innenministerium, Werner Senn. Derzeit werden Daten aus dem Hubschrauber gesichert und ausgewertet - erst dann könne man Genaueres zur Ursache des Unglücks sagen: „Wir müssen das jetzt Schritt für Schritt in Ruhe untersuchen, es sind Gerichtssachverständige da, eine Kommission ist eingerichtet, es werden ausländische Experten herangezogen, jedes Detail wird so gut als möglich rekonstruiert.“

Seil könnte sich vom Hubschrauber gelöst haben

Das Ehepaar aus Wien - 46 und 47 Jahre alt - dürfte sich in der sogenannten Eibelschlucht in der Nähe des Eisenerzer Reichensteins verstiegen haben. Das Wetter verschlechterte sich, beide waren schon erschöpft und setzten deshalb einen Notruf ab.

Der Polizeihubschrauber stieg auf, um die beiden in Sicherheit zu bringen. Die Hubschrauberbesatzung entschied sich laut Werner Senn für eine Bergung mit einem variablen Tau: „Der Vorteil dieses variablen Taus ist, dass der Flugretter selbst die Länge bestimmen kann, und es ist in dieser besonders engen Schlucht offensichtlich notwendig gewesen.“

Bergrettung

ORF

Hier passierte das Unglück

Als der 28-jährige Alpinpolizist die beiden erreicht und ins Seil eingeklinkt hatte, ereignete sich beim Hochziehen das Unglück: „Wir wissen eigentlich momentan nur, dass die Geretteten und der Flugretter bereits an diesem variablen Tau gehangen haben und es offensichtlich im Zuge des Abtransportes zu diesem tragischen Unfall gekommen ist“, so Senn.

Aus großer Höhe abgestürzt

Die Drei stürzten aus großer Höhe in die Schlucht. Zunächst hatte man noch die Hoffnung, dass alle drei das Unglück schwer verletzt, aber doch überlebt hätten: Zwei Rettungshubschrauber wurden angefordert, ein Notarztteam versorgte die Schwerstverletzten.

Wenig später allerdings erlagen der 28-jährige Bergretter und die 47-jährige Frau noch am Berg ihren Verletzungen. Der 46-Jährige wurde schwer verletzt - seine Rettung dauerte bis in die späten Abendstunden, da die Hilfskräfte aufgrund des starken Windes und des schlechten Wetters zu Fuß aufsteigen mussten. Der Wiener wurde von der Bergrettung und der Alpinpolizei ins Tal gebracht und dann ins LKH Graz eingeliefert.