Grazer Tagung zur Beschäftigung Beeinträchtigter

Wie die Wirtschaft davon profitiert, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen, wird am Mittwoch in einer Tagung in Graz diskutiert. Der „Zero-Project-Unternehmensdialog 2017“ wurde von der Essl Foundation ins Leben gerufen.

Der Gedanke dahinter: Menschen, die in manchen Bereichen beeinträchtigt sind, haben in anderen Bereichen oft ganz besondere Fähigkeiten. Das ist auch eine der Grundbotschaften, die Martin Essl, Begründer der Initiative „Zero Project“, den Unternehmen mitgeben will - und: Menschen mit Beeinträchtigungen anzustellen, ist oft viel einfacher und auch für die Firma gewinnbringender als zunächst erwartet.

„Versuche, Unternehmern Mut zu machen“

Essl betont: „Ich habe schon 30 Jahre Erfahrung in einer erfolgreichen Integration von Menschen mit Behinderung und versuche anhand von sozialen Innovationen und innovativen Integrationsmodellen aus der ganzen Welt Unternehmern Mut zu machen, auch diesen Schritt zu gehen - und ihnen zu zeigen, dass es in Österreich viele Organisationen, Unterstützer und Förderungen gibt, um den ersten Schritt zu wagen.“

Angestellter im Rollstuhl

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Nicht nur einen, sondern bereits viele Schritte bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung sei man bei Magna gegangen, so Horst Ruck von Magna Steyer: „Wir haben sehr gute Erfahrungen, auch ich persönlich: Man bekommt so viele Dinge zurück, wenn man sich mit Menschen mit Behinderung beschäftigt. Sie sind hochmotiviert, setzen sich für das Unternehmen ein, sind in kurzer Zeit sehr intensiv mit dem Unternehmen verbunden. Bei uns ist selbstverständlich bei jedem Mitarbeitertreffen Gebärdendolmetsch dabei - das ist einfach schon in der Kultur so verankert.“

Viele bezahlen lieber Abschlagszahlungen

Unterstützung dabei, Integration als Unternehmenskultur zu sehen, kommt auch von Soziallandesrätin Doris Kampus und AMS-Chef Karl-Heinz Snobe. Dass hier noch viel getan werden muss, zeigen auch die Zahlen: Denn mehr als jedes vierte Unternehmen, das Menschen mit Beeinträchtigung anstellen sollte, bezahlt lieber Abschlagszahlungen von bis zu 377 Euro pro Monat, anstatt Menschen mit Behinderung anzustellen.

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