Asylwerber sollen bei Ernte helfen

In der Steiermark sollen künftig Asylwerber als Erntehelfer tätig sein – und das legal beschäftigt. Am Dienstag wurden die ersten acht Asylwerber in der Weinbauschule Silberberg eingeschult.

Ob Saisonarbeitskräfte im Tourismus oder Erntehelfer in der Landwirtschaft – zu Spitzenzeiten greifen heimische Hotels und Bauern auf ausländische Arbeitskräfte zurück. Die süd- und südoststeirischen Weinbauern hatten bisher vor allem Helfer aus Slowenien – diese bleiben aber teilweise aus.

Nach Saison Rückkehr in Grundversorgung

Ein Grund für den Ausfall ist, dass Erntehelfer jetzt auch in Slowenien Steuern zahlen müssen, wenn sie in der Steiermark arbeiten. Land Steiermark, AMS, Caritas und Landwirtschaftskammer sind daher eine Kooperation eingegangen, um Asylwerbern die Möglichkeit zu geben, Geld zu verdienen und Bauern Arbeitskräfte zu vermitteln.

Eine Verordnung des Sozialministeriums macht das auch rechtlich möglich. „Wir haben mit dem Land Steiermark sichergestellt, dass diese Menschen nach einer beispielsweise viermonatigen Beschäftigungsphase wieder in die sogenannte Grundversorgung zurückkommen können. In der Grundversorgung gibt es 40 Euro Taschengeld pro Monat. Bei dieser Art von Tätigkeit werden die Menschen kollektivvertraglich ordentlich entlohnt und können 1.200 bis 1.300 Euro brutto pro Monat verdienen, bei einem Vollzeitjob“, sagt AMS-Chef Karl-Heinz Snobe.

Fachschule will Asylwerber aufnehmen

50 Asylwerber wurden für das Pilotprojekt bisher ausgewählt. Den ersten acht wurde am Dienstag in der Weinbauschule Silberberg erklärt, welche Arbeiten es derzeit im Weinbau gibt. „Man zeigt ihnen, welche Arbeiten im Frühsommer und im Sommer zu tun sind, damit sie sich ein Bild machen können. Im Moment sind es Laubarbeiten und wie man den Rebstock formiert, damit dann ein optimales Wachstum gewährleistet wird“, schildert Anton Gumpl, Direktor der Weinbauschule Silberberg.

Die Weinbauern seien laut Gumpl noch skeptisch. Die Fachschule Silberberg habe aber jedenfalls vor, einen Asylwerber aus Syrien zu beschäftigen.

Links: