Häftling gestand Mord in Grazer Justizanstalt

Ein 34-jähriger Häftling ist in der Nacht auf Mittwoch bei einem Streit in einer Zelle der Justizanstalt Graz-Karlau getötet worden. Sein 33-jähriger Zellengenosse gestand die Tat - er habe in Rage gehandelt.

Die Polizei bestätigte am Mittwoch einen Bericht der „Kleinen Zeitung“ (Onlineausgabe), wonach es gegen 22.00 Uhr zu dem tödlichen Streit in der Justizanstalt gekommen war. Das Opfer ist 34 Jahre alt, der mutmaßliche Täter ein Jahr jünger - beide stammen aus Kärnten. Sie saßen in Graz ihre Haftstrafen wegen Mordes ab. Zu der Tat kam es in einem Haftraum, in dem insgesamt drei Insassen untergebracht waren.

70 Zentimeter langes Tischbein als Tatwaffe

Der 33-Jährige attackierte den 34-jährigen Häftling mit einem Tischbein und schlug ihm damit mehrmals gegen den Kopf. Das Opfer erlitt tödliche Kopfverletzungen, die laut Polizei von der schweren stumpfen Gewalteinwirkung herrührten. Ein verständigter Arzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.

„Die Obduktion hat als Todesursache die massive Kopfverletzung bestätigt“, so die Polizei am Mittwochnachmittag. Als Tatwaffe wurde ein 70 Zentimeter langes und vier mal vier Zentimeter starkes hölzernes Tischbein sichergestellt.

33-Jähriger umfassend geständig

Bei der Einvernahme zeigte sich der Kärntner umfassend geständig. Er gab an, mit seinem Zellengenossen in Streit geraten zu sein, da dieser dessen eigene Gewalttat verniedlicht habe. Dies habe ihn schon einige Tage beschäftigt, und er sei immer mehr darüber in Wut geraten.

Laut dem Sprecher der Justizanstalt nahm ein Zelleninsasse nach der Tat über die Haftraumsprechanlage Kontakt mit einem Justizwachebeamten auf und informierte ihn über den Vorfall. Um welchen Häftling es sich dabei handelte, ist noch nicht bekannt. Der dritte Insasse (22), der noch in der Zelle einquartiert war, hat nach den bisherigen Erhebungen nichts mit der Bluttat zu tun.

Männer in Drogenszene unterwegs

Das Opfer war im Oktober 2016 in Klagenfurt wegen Mordes an seiner 30-jährigen Freundin zu 18 Jahren Haft verurteilt worden - mehr dazu in 18 Jahre Haft für „Badewannenmord“ (kaernten.ORF.at; 19.10.2016). Er hatte die Frau im Herbst 2015 in der Badewanne ertränkt und später ins Bett in ihrer Wohnung gelegt. Vor Gericht gab er an, sich an nichts erinnern zu können. Das Paar war in der Drogenszene unterwegs gewesen.

Der jetzt Beschuldigte wiederum hatte im September 2010 seine 29-jährige Freundin mit einer Axt erschlagen und war dafür im Frühjahr 2011 zu 18 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden - mehr dazu in Axtmord: 18 Jahre Haft für Täter (kaernten.ORF.at; 10.3.2011). Beim Prozess hatte der Mann ein volles Geständnis abgelegt. Drogen, Alkohol und Spielsucht seien immer wieder Auslöser für Konflikte und Streitigkeiten des Paares gewesen, hatte er damals ausgesagt.

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