Grüner Kampf um „bürgerliche Mitte“

Die steirischen Grünen halten am Samstag in Leoben ihre Landesversammlung ab. Dabei wird entschieden, mit welcher personellen Besetzung die Grünen in den Kampf um die „bürgerliche Mitte“ ziehen werden.

Lambert Schönleitner

Grüne/ORF.at

Lambert Schönleitner hat bei der Wahl zum Landessprecher keinen Gegenkandidaten.

Eigentlich kann der Landessprecher der Grünen, Lambert Schönleitner, entspannt in die Landesversammlung gehen. Bei der Wahl zum Parteichef hat Schönleitner diesmal keinen Gegenkandidaten. Vor drei Jahren hatte Schönleitner bei einer Gegenkandidatur von Sabine Jungwirth rund 75 Prozent der Delegiertenstimmen erhalten. Auch die Kandidaten für die Nationalratswahl stehen mit Judith Schwentner und Werner Kogler fest. Mehr Mandate werden es nur bei einem deutlichen Stimmenzuwachs. Lambert Schönleitner: „Ich glaube, dass es einmal ganz positiv ist, wenn es bei den Grünen einen Konsens gibt und wenn konstruktiv gearbeitet wird. Und ein Ausdruck dessen ist, dass wir jetzt klar vorhersehbare Ergebnisse haben werden.“

„SPÖ und ÖVP rücken nach rechts in Richtung FPÖ“

Laut Lambert Schönleitner würden SPÖ und ÖVP Erosionserscheinungen zeigen. Dass die Grünen trotz dieser Analyse bei den Gemeinderatswahlen und der Landtagswahl nur rund einen Prozentpunkt dazu gewonnen, in Graz sogar eineinhalb Prozentpunkte verloren haben, macht Schönleitner nachdenklich: „Es ist natürlich richtig, dass in den nächsten Jahren die große Herausforderung ist, genau diesen Bereich, der jetzt frei wird - dadurch, dass SPÖ und ÖVP in Richtung der FPÖ sich bewegen, also nach rechts rücken - dass wir die Mitte, die politische Mitte, die hier frei wird, und das ist ein großen Potenzial, stärker besetzen.“

Ob der Schritt hin zur bürgerlichen Mitte mehrheitsfähig ist, wird die Landesversammlung der Grünen zeigen. Bereits am Sonntag wird auf dem Bundeskongress der Grünen in Linz die Doppelspitze mit Ulrike Lunacek als Spitzenkandidatin und Ingrid Felipe als Parteichefin offiziell gewählt.

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