Tropenkrankheiten auf dem Vormarsch

Reisekrankheiten wie Malaria, Zika oder Denguefieber sind auch in Europa auf dem Vormarsch - Ärzte raten zu frühzeitiger Information. Zudem breiten sich die Tropenkrankheiten zunehmend in Richtung Norden aus.

Eine Safari nach Afrika oder eine Städtereise nach Asien waren früher eher exotisch, werden mittlerweile aber immer beliebter. Wer eine Reise in ferne Länder antritt, sollte sich allerdings spätestens vier bis sechs Wochen vorher über mögliche Krankheiten informieren, sagt Ines Zollner-Schwetz vom LKH Graz: „Das Allerwichtigste für eine Reise in die Tropen ist die Vorbereitung. Man sollte sich rechtzeitig erkundigen, etwa in einer reisemedizinischen Ambulanz, da sollte man sich beraten lassen, welche Impfungen oder welche prophylaktischen Maßnahmen vor der Reise notwendig sind.“

Klimawandel bringt Tropenkrankheiten nach Europa

Durch die jährlich steigenden Temperaturen - Stichwort Klimawandel - würden sich Überträger aber auch immer mehr in Richtung Norden ausbreiten: Manche Überträger von Tropenkrankheiten sind mittlerweile auch schon in südlichen Teilen Europas ansässig. Experten der Universität Bayreuth etwa errechneten, dass Gelbfiebermücken und asiatische Tigermücken Ende des Jahrhunderts im Süden Europas verbreitet sein werden - heutige Schulkinder könnten davon also schon betroffen sein.

Bei Beschwerden unbedingt zum Arzt

Wer von einer Tropenreise nach Hause kommt und gesundheitliche Beschwerden hat, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen; diesem sollte auch gesagt werden, wie lange und wo man auf Urlaub war: „Fieber nach einem Tropenaufenthalt ist auf alle Fälle ein Warnsignal, Bewusstseinstrübungen, Atemnot, blutiger Durchfall - das sind so Warnsignale, die man schon ernst nehmen und wo man rasch einen Arzt aufsuchen sollte“, so Zollner-Schwetz.

Am häufigsten erkranken laut Zollner-Schwetz übrigens Menschen afrikanischer Herkunft an Malaria, wenn sie schon mehrere Jahre hier gelebt haben: Ihr Immunsystem verändere sich in Europa mit der Zeit, dadurch seien sie bei Besuchen ihrer früheren Heimat anfällig für Erkrankungen, so die Ärztin - auch hier gelte, sich früh genug zu informieren.

Link: