Vorgetäuschter Goldbarrendiebstahl: Geldstrafe

Eine 53-Jährige ist am Freitag in Graz wegen Falschaussage und Vortäuschung einer Straftat verurteilt worden. Sie hatte angegeben, dass ihr Goldbarren gestohlen worden seien - in Wahrheit war sie selbst um das Gold betrogen worden.

Die Frau hatte im April angegeben, dass aus ihrem Auto zwölf Goldbarren mit einem Gesamtgewicht von 1,2 Kilogramm gestohlen worden seien. In Wahrheit hatte sie das Gold jedoch zusammen mit ihrem Freund bei Geschäften mit einem Betrüger verloren - mehr dazu in Golddiebstahl war vorgetäuscht (13.4.2017).

„Musste ihn vor sich selbst und seiner Frau schützen“

Vor dem Grazer Straflandesgericht zeigte sich die Frau am Freitag geständig: Sie habe das alles nur getan, um ihrem Geliebten zu helfen - dieser hatte seiner Ehefrau gegenüber nämlich Erklärungsbedarf bezüglich des verschwundenen gemeinsamen Geldes bzw. Goldes.

„Er hat mehrfach mit Selbstmord gedroht, und ich habe gedacht, ich muss ihn vor sich selbst und seiner Frau schützen. Ich wusste nicht, wozu sie fähig ist“, versuchte die Beschuldigte zu erklären. Immerhin hatte dessen eifersüchtige Ehefrau das Auto ihres Mannes bereits mit einem GPS-Sender ausgestattet, damit sie immer nachvollziehen konnte, wo er sich gerade befindet.

Guter Wille, aber keine Bagatelle

„Sie ist da in eine blöde Situation geschlittert. Bei gutem Willen könnte man mit einer Diversion vorgehen“, meinte der Verteidiger. „Guter Wille ja, aber derartige Delikte darf man nicht bagatellisieren“, lehnte die Richterin den Vorschlag ab.

Die 53-Jährige wurde zu einer Geldstrafe von 2.400 Euro verurteilt und nahm an; die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab, das Urteil ist damit nicht rechtskräftig. Die Beziehung mit dem Geliebten ging übrigens in die Brüche.