Steirische Almbauern kämpfen mit Wassermangel

Am Samstag laden die steirischen Almbauern zum „Tag der Almen“ - zwölf Almen können dabei von Farnen oder Stauden befreit werden. Zu schaffen macht den Bauern allerdings vor allem die Wasserknappheit und Wegeerschließung.

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Wasser, Weg und Weide - das sind die drei Hauptprobleme auf den steirischen Almen. Was den letzten Punkt betrifft, laden Landwirtschaftskammer und Steirischer Almwirtschaftsverein Freiwillige am Samstag zu einem Aktionstag - einem sogenannten Schwendtag. Dabei können zwölf steirische Almen von Verbuschung, Verwaldung und Verwilderung befreit werden.

Tag der Almen

LK/Polz

Alleine im Vorjahr haben mehr als 400 freiwillige Helfer und Almbauern eine geschätzte Almfläche von rund 22 Hektar revitalisiert - das entspricht der durchschnittlichen Fläche einer steirischen Alm.

Wassermangel ist bis vor einigen Jahren kein Thema gewesen. Doch die Trockenperioden werden auch auf den Almen immer länger, Regen und Schnee bleiben aus. Die Folgen sind besorgniserregend, so Franz Bergler vom steirischen Almwirtschaftsverein.

Almwiese Kühe Landwirt

ORF

Ohne Almpflege würden jährlich 1.000 Hektar Almen verschwinden – Futter für Almtiere würde fehlen. In der Steiermark gibt es rund 1.700 Almen auf mehr als 37.500 Hektar Almfutterflächen, auf denen im Sommer knapp 45.000 Rinder, 900 Pferde und 6.400 Schafe und Ziegen weiden

Er betont: „Gerade durch die letzten warmen Jahre haben wir sogar Wasserprobleme im Urgestein. Im Urgestein, das ja bekannt ist für die vielen Wasserfälle und das wasserreiche Almgebiet, haben wir heuer erstmalig schon im Frühsommer Probleme mit der Wasserversorgung gehabt.“

Folienteiche gegen Wasserknappheit

Auch Almwirte richten vermehrt Anfragen an den Alminspektor, die die Wasserversorgung betreffen: „Vor 30 Jahren, als ich mit meiner Arbeit begonnen habe, war der Folienteich kein Thema. Jetzt machen wir auf den Almen schon Folienteiche, damit wir einen Wasservorrat haben. Dort werden Regen und Schmelzwasser gesammelt und über eine Tränke dem Vieh zur Verfügung gestellt“, so Bergler.

Gehen die Wasserreserven zu Ende, wird es für die Weiden kritisch. Das würde bedeuten, dass man bestimmte Weideflächen nicht mehr als Weide verwenden könnte: „Wasser ist auf der Alm einfach das Element Nummer Eins“, betont der Experte.

Keine Autobahn, aber ein Weg

Ein weiteres Problem ist, dass von den rund 2.000 Almen in der Steiermark rund 230 - also mehr als zehn Prozent - noch nicht erschlossen sind. Das heißt, dass man oft vier bis fünf Stunden Wegzeit in Kauf nehmen muss, um überhaupt auf die Alm zu kommen, so Bergler.

„Der Weg ist die Nabelschnur zur Alm, das ist unser Arbeitsplatz. Wir wollen nur einen Minimalweg. Die Leute glauben immer, dass wir gleich eine Autobahn auf die Alm bauen, aber das stimmt nicht“, so der Alminspektor. Ein Weg auf die Alm sei die Grundvoraussetzung, um langfristig das Kulturgut Alm erhalten zu können.

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