Steirische Grüne bedauern Pilz-Kandidatur

Der Steirer und ehemalige Grüne-Politiker Peter Pilz wird mit einer eigenen Liste bei der Nationalratswahl antreten. Die steirischen Grünen bedauern den Alleingang des langjährigen Parteikollegen.

Peter Pilz hat nicht nur seine grüne Parteiheimat verlassen, sondern kandidiert nun auch mit einer eigenen Liste. Am Dienstag hat er bekannt gegeben, dass er die drei nötigen Unterschriften von Nationalrats-Abgeordneten habe und sich somit am 15. Oktober der Wahl stelle. Zuvor war der gebürtige Kapfenberger 31 Jahre lang Mandatar der Grünen gewesen.

Heimische Grüne bedauern Antritt

Für den Chef der Steirischen Grünen, Lambert Schönleitner, sei der Antritt von Pilz keine Überraschung mehr gewesen, aber bedauerlich: „Ich glaube am Ende wird sich im Oktober zeigen, dass die Grünen bestehen, Qualität besteht. Das grüne Projekt hat schon viele schwierige Phasen durchlebt“, sagt Schönleitner im ORF-Interview.

Peter Pilz

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Schönleitner zu einer Kooperation mit Pilz nach der Wahl: „Man muss schauen, ob es die Liste Pilz den Einzug schafft, es könnte knapp werden bei der Vier-Prozent-Hürde. Man muss schauen, welche Mehrheiten gibt es nach der Wahl. Ich kann mir nach der Wahl auch eine Zusammenarbeit mit Peter Pilz vorstellen.“

Urgestein geht eigenen Weg

„Ja, es geht, wir können kandidieren, wir trauen es uns zu.“ Mit diesen Worten gab Peter Pilz am Dienstag seine Kandidatur bei der Nationalratswahl am 15. Oktober bekannt. Welche drei Nationalrats-Abgeordnete ihn unterstützt haben, wollte der 63-Jährige jedoch nicht bekannt geben. Bei der Pressekonferenz saßen neben ihm der ehemalige Chefjurist des Vereins für Konsumenten-Information Peter Kolba und die bisherige Sprecherin des Frauenvolksbegehrens Maria Stern.

„Es gibt in Österreich genug Parteien“

Pilz bekräftigte, dass er nicht als Partei antrete, denn: „Unser Ziel war es von Anfang an keine Partei zu gründen. Es gibt in Österreich genug Parteien. Bei uns sind die Personen Programme.“ Inhaltlich nennt Pilz drei Punkte: „Gerechtigkeit, Sicherheit und der Schutz unserer großen Freiheiten.“

Andreas Wabl zu Pilz-Antritt

Der langjährige Grüne-Politiker Andreas Wabl zu dem Antritt von Pilz: „Die Themen die dort angesprochen worden sind, sind bei Frau Lunacek sehr gut aufgehoben. Ich habe außer, dass Peter Pilz sich besonders für die freiheitlichen Wähler kümmern möchte, noch nichts Neues gehört.“

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