Projekt soll Hitze in der Stadt reduzieren

Die zunehmende Verbauung verstärkt die Hitze in den Städten: Mit einem Forschungsprojekt in Graz-Jakomini will man die Hitze jetzt reduzieren. Erprobt werden dabei etwa gezielte Begrünung und bestimmte Dachfarben.

24 Fußballfelder

In Österreich werden nach Informationen des Umweltbundesamtes täglich knapp 15 Hektar Äcker und Wiesen verbaut - das entspricht einer Größe von 24 Fußballfeldern

Steigen die Temperaturen auf mehr als 30 Grad, ist es in dicht verbauten Gebieten, also Städten, oft gefühlt noch viel heißer - denn zusätzlich zur allgemeinen Klimaerwärmung führt die zunehmende Verbauung zu mehr Hitze.

Wie man diese städtebaulich begründete Hitze reduzieren kann, erforschen derzeit Experten von Joanneum Research und der Zentralanstalt für Meterologie und Geodynamik (ZAMG) im Forschungsprojekt „Jacky cool check Graz“ in Graz-Jakomini.

Bevölkerung eingebunden

Verbaute Böden seien deutlich wärmer als Grünland, weil die kühlende Wirkung der Verdunstung fehlt, sagte Ingrid Kaltenegger von Joanneum Research - sie leitet das Projekt. Dabei wird - auch unter Einbindung von Bevölkerung und Institutionen im Bezirk - nach Möglichkeiten gesucht, wie man die Hitze in der Stadt reduzieren könnte.

Grün muss her

„Unser Hauptansatz ist, zu schauen wie viel oder wie könnte man Dachflächen begrünen, aber auch eine Begrünung einer Fassade oder auch zusammen oder extra mit einer Änderung der Dachfarbe wäre eine gute Möglichkeit, andererseits auch die Erhaltung einer Grünfläche oder das Wiederbepflanzen von Flächen, die derzeit brach liegen“, so Ingrid Kaltenegger.

„Jacky cool check Graz“

Das Projekt „Jacky cool check Graz“ wird vom Klima- und Energiefonds gefördert und läuft noch bis Ende des Jahres; dann könnte es an die konkrete Umsetzung gehen

Szenarien auf dem Computer

Dabei entwickelte man auch in der Realität nicht umsetzbare Szenarien am Computer: Würde man alle Dachflächen mit einem Material abdecken, das 70 Prozent der Sonneneinstrahlung reflektiert, gebe es um fünf bis zehn Tage weniger, an denen es mehr als 25 Grad hat, so Kaltenegger; tatsächlich seien baulich bedingt aber nur elf Prozent der Dachflächen in Jakomini begrünbar.

Kleinklima: Schnelle Änderung

Man erhob auch, wie schnell sich das Kleinklima in einem Bezirk ändern kann: „Wir sind draufgekommen, dass in sieben Jahren, konkret zwischen 2004 und 2011, die bebaute Fläche im Bezirk Jakomini um etwa drei Prozent zugenommen hat und im gleichen Ausmaß die Grünfläche abgenommen hat“, so Kaltenegger.

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