Hitzebedingte Rettungsaktionen für Fische

Die Hitze der vergangenen Tage stellt auch viele Tiere auf eine harte Probe: Vor allem viele Fischarten leiden, die Wasserpegel sind tief wie nie zuvor. Fischereivereine versuchen nun, die Bestände durch Rettungsaktionen zu erhalten.

Vor allem kleinere Gewässer im Süden des Landes sind betroffen: Das Wasser erwärmt sich, und es gibt kaum Möglichkeiten, sich dieser Belastung zu entziehen.

Stressfaktor zu warmes Wasser

Ab einer Wassertemperatur von 25 Grad sind Bachforellen fast nicht überlebensfähig - in der Kainach beispielsweise wurden diese Woche aber bereits 27 Grad gemessen. Für Forellenarten, wie sie in kühlen Oberläufen von Fließgewässern vorkommen, aber auch andere Fischarten ist das ein hoher Stressfaktor.

Wenn die Fische können, wandern sie ab, ansonsten verenden sie, sagte Gert Richter, Bezirkssachverständiger für Fischerei und Gewässerschutz in Voitsberg: „Ich rechne natürlich mit großen Ausfällen, mit der totalen Vernichtung vieler Klein- und Kleinstgewässer, viele sind bereits trockengefallen - das heißt, es mussten dort schon, wo es möglich war, Fischbestände und Krebsbestände gerettet werden.“

Keine Hoffnung für manche Kleingewässer

Manche Kleinstgewässer dürften dauerhaft verloren sein. Die Wetterextreme häufen sich in immer kürzeren Abständen, so Richter, die Gewässer würden sich kaum erholen: Vier Hitzeperioden in Serie haben zu Rekordtiefständen bei den Wasserpegeln geführt, so der Fischerei-Sachverständige.

Appell zu mehr Naturnähe

Der kleine Liebochbach etwa führt nur ein Zehntel und auch die Kainach nicht einmal die Hälfte der üblichen Wassermenge. Gert Richter appelliert an den Wasserbau, wieder naturnäher zu agieren: „Man sollte für eine zuverlässige Beschattung sorgen, für Tiefstellen, für Rückzugsmöglichkeiten für Fische und Krebse, wo längere Zeit kühlere Temperaturen gewährleistet sind, und die Gewässer nicht der prallen Sonne ausgesetzt sind.“

Schlechter Zustand

Wie viele Fische heuer der Hitzewelle zum Opfer fallen, lässt sich laut Landes- Fischereiverband derzeit noch nicht abschätzen. Fakt sei aber, so der Verband, dass ohnehin 60 Prozent der steirischen Gewässer in einem für Fische schlechten ökologischen Zustand sind.

Probleme auch mit Wespen

Die Hitze macht auch tierische Probleme anderer Art - die Wespen werden immer aggressiver. Denn sie finden zu wenig zu essen und zu trinken und suchen deshalb die Nähe der Menschen - mehr dazu in Hitze macht Wespen heuer besonders aggressiv.

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