Studie: Sozialversicherungen haben Reformbedarf

In einer Studie der London School of Economics ist die Effizienz der heimischen Sozialversicherungen unter die Lupe genommen worden. Damit konfrontiert spricht GKK-Generaldirektorin Andrea Hirschenberger von Reformbedarf.

Generaldirektorin
HR Mag. Andrea Hirschenberger

Steiermärkische Gebietskrankenkasse

Generaldirektorin Andrea Hirschenberger

Eine bereits lange Zeit angekündigte Studie über die Effizienz der heimischen Sozialversicherungen ist am Donnerstag von der London School of Economics präsentiert worden. Das Fazit: Die Versicherungen wirtschaften gut - dennoch gibt es Reformbedarf. So spricht sich die Generaldirektorin der steirischen GKK, Andrea Hirschenberger, im Interview mit „Radio Steiermark“ für die Vereinheitlichung von Kassenleistungen aus, wie es auch die Studie empfiehlt.

Andrea Hirschenberger: Ich glaube, es ist wichtig, einmal herauszuheben, dass diese Studie dem österreichischen Gesundheitssystem ein sehr hohes Niveau attestiert, auch eine hohe Zufriedenheit der Bevölkerung mit unserem System. Und was glaube ich auch ganz wichtig ist - wir stehen im internationalen Vergleich mit den Verwaltungskosten sehr gut da und gerade in der Steiermark sind wir die besten in Österreich mit nur 1,74 Prozent Verwaltungskosten gemessen an den Gesamtausgaben.

Radio Steiermark: Die Studie schlägt ja auch vier alternative Modelle vor. Aber egal welche Variante man wählt: Als ersten Schritt empfiehlt sie eine Vereinheitlichung der verschiedenen Kassenleistungen. Was sagen Sie denn dazu?

Hirschenberger: Ja, ich glaube an dieser Leistungsharmonisierung führt kein Weg vorbei. Das ist eine gute Sache. Wir müssen unseren Versicherten für die gleichen Beiträge die gleiche Leistungen gewähren. Was aber glaube ich auch ganz wichtig ist - was die Studie noch gezeigt hat - ist, dass wir viel mehr Geld in die Hand nehmen müssen und viel mehr den Fokus auf Gesundheitsförderung und Prävention legen müssen. Auch da sind wir als steirische Kasse eigentlich schon Vorreiter in ganz Österreich und auch hier zeigt die Studie eindeutig, dass hier mehr zu tun ist.

Radio Steiermark: Im Zuge der Studie wurden auch die Spitalstage untersucht - wie sehen da die Ergebnisse aus?

Hirschenberger: Ja, da hat diese Studie eindeutig gezeigt, dass in Österreich zu viele Spitalsaufenthalte stattfinden. Das heißt, wir sind wirklich gefordert von den Spitalsaufenthalten weg und zu einer guten Primärversorgung und natürlich auch fachärztlichen Versorgung hinzugehen.

Das Gespräch führte Birgit Zeisberger, Radio Steiermark

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