FPÖ: „In der Steiermark ist alles möglich“

Im „Steiermark heute“-Sommergespräch steht am Freitag der Chef der steirischen Freiheitlichen, Mario Kunasek, Rede und Antwort. Bei der Nationalratswahl am 15. Oktober habe man die Möglichkeit, stimmenstärkste Partei zu werden.

Überraschend gemächlich hat die FPÖ in dieser Woche den Nationalratswahlkampf begonnen: Eine Pressekonferenz mit neuem Wirtschaftskonzept, ein sanfter Parteiobmann im Sommergespräch: „Ich denke, dass jeder älter wird - und dass auch der Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache älter wird - im positiven Sinne reifer geworden ist. Deshalb gibt es vielleicht auch die Wahrnehmung, dass das Ganze ruhiger vonstatten geht“, erklärt der Chef der steirischen Freiheitlichen, Mario Kunasek.

„Glaube, dass wir uns nicht neu erfinden müssen“

Mit seiner Ruhe wolle Strache - so glaubt Kunasek - zeigen, „dass die Freiheitliche Partei Verantwortung übernehmen möchte“. Den Stilbruch sieht Kunasek übrigens nicht als Lehre aus dem Bundespräsidentenwahlkampf, als FPÖ-Kandidat Hofer mit sanfterer Wortwahl Erfolge erzielte: „Ich glaube nicht, dass wir uns neu erfinden müssen, wie andere Parteien das in den letzten Monaten getan haben, sondern ganz klar unseren Kurs halten - auch die richtigen Themen ansprechen, die im Bundespräsidentenwahlkampf zu einem guten Erfolg geführt haben.“

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Mario Kunasek im Gespräch

Das komplette „Steiermark heute-Sommergespräch“ von ORF-Steiermark-Chefredakteur Gerhard Koch mit Mario Kunasek zum Nachsehen

Ob es mit Polit-Kollegen wie Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP), Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) oder Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) am rechten Rand eng werden könnte - diese Frage stelle sich für die FPÖ nicht, so Kunasek: „Wir haben uns immer richtig positioniert. Auch 2013, wo wir in der Steiermark 24 Prozent erreichen konnten, war die Situation keine einfache. Aber es war auch damals möglich, einen durchaus gehypten Verteidigungsminister Klug als Spitzenkandidat der SPÖ auf Platz 2 zu verweisen. Deshalb ist in der Steiermark auch alles möglich“ - etwa, dass die FPÖ stimmenstärkste Partei werde.

Kurz nicht neunmal klonbar

In den ÖVP-Reihen sei dagegen durchaus Verunsicherung vorhanden, so Kunasek bei einem Blick in die Länder: „Es kommen Landtagswahlen auf uns zu - und ich kann mir nicht vorstellen, dass man ÖVP-Obmann Sebastian Kurz neunmal klonen kann. Das heißt, die Voraussetzungen für uns sind sehr gut. Sollten wir bei den Landtagswahlen 2020 stimmenstärkste Partei werden, ist selbstverständlich auch der Anspruch vorhanden, Landeshauptmann zu sein.“

Dafür brauche es manchmal auch kräftige Worte, verteidigt Kunasek seine als auch jene Rhetorik des steirischen Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl, Hannes Amesbauer - mehr dazu in NR-Wahl: Amesbauer wird FPÖ-Spitzenkandidat (7.6.2017): „Wir sind die, die kontrollieren, die die Finger auf die Wunde legen, dort, wo es bei Rot und Schwarz weh tut.“

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