Gerald Ortner neuer Landespolizeidirektor

Am Mittwoch ist Gerald Ortner in der Grazer Burg offiziell in das Amt als neuer Landespolizeidirektor eingeführt worden. Er will beim Thema Sicherheit künftig auch die Bevölkerung stärker einbinden.

Feierliche Stimmung im Weißen Saal der Grazer Burg: Gerald Ortner wurde vor Spitzenvertretern der Polizei, des Landes und der Stadt Graz offiziell in sein Amt als neuer Landespolizeidirektor eingeführt. Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) überreichte ihm dabei das Dekret und die Fahne der Landespolizeidirektion.

Innenminister Wolfgang Sobotka und der neue Landespolizeidirektor Gerald Ofner

LPD/Ulrich

Innenminister Wolfgang Sobotka und der neue Landespolizeidirektor Gerald Ortner

Sobotka: „Kriminalität verhindern“

Sobotka bedankte sich dabei auch bei Ortners Vorgänger Josef Klamminger - im Vergleich zu dessen Amtszeit hätten sich die Herausforderungen aber entscheidend verändert - der Innenminister nannte etwa die Themen Integration und Migration, „und hier spielt gerade die Polizei eine ganz entscheidende Bedeutung - dort, wo es darum geht, Kriminalität nicht nur zu bekämpfen, sondern Kriminalität auch zu verhindern, dort schon anzusetzen, wo kriminelle Entwicklungen und Energien sich zeigen“.

Landespolizeidirektor Gerald Ortner

ORF

Gerald Ortner wurde 1974 in Tirol geboren. Er durchlief verschiedenste Stationen der Polizei. Seit Anfang 2014 war er steirischer Regionaldirektor des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl - mehr dazu in Gerald Ortner neuer steirischer Polizeidirektor (21.6.2017)

Da etwa im Bereich der Internetkriminalität 80 Prozent der Kommunikation verschlüsselt laufe, brauche die Polizei die Möglichkeit, das zu überwachen, so Sobotka weiter.

Ortner: „Bevölkerung aktiv einbinden“

Der neue Polizeidirektor sprach am Mittwoch von einer verantwortungsvollen neuen Aufgabe. Die Steiermark sei ein äußerst sicheres Land - mehr dazu in Ortner: „Übernehme ein wohlbehütetes Haus“ (22.6.2017) -, aber, so Gerald Ortner, „trotzdem kommt es gefühlsmäßig bei der Bevölkerung nicht so richtig an. Die Bilder und Berichte von den Flüchtlingsströmen, die Terroranschläge in Europa führen zu einem Gefühl der Verunsicherung und der Ängste bei unseren Bürgern. Diese Sorgen gilt es ernst zu nehmen - mit einem Aufeinanderzugehen, mit transparenter, ehrlicher Information.“

Auch gelte es, die modernen Kommunikationsmittel wie Facebook, Twitter und andere soziale Medien zu nutzen: „Bei Großereignissen wie dem Formel-1-Grand Prix und dem MotoGP in Spielberg haben wir dies schon gemacht, die Rückmeldungen waren absolut positiv.“ Auch der Gesundheitsprävention bei den Polizisten werde man ein erhöhtes Augenmerk schenken. Schwerpunkte der Polizeiarbeit seien der Kampf gegen Cyber- bzw. Drogenkriminalität und Terrorismus, der neue Landespolizeidirektor will aber auch die Einbindung „der steirischen Bevölkerung und aller Organisationen, die sich für die Sicherheit in der Steiermark engagieren“.

Schützenhöfer: „Herausfordernde Zeit“

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) sprach von den Herausforderungen sowohl für Polizei als auch für Politik: „Im Juni 2015, drei Tage nach der Angelobung der Landesregierung, da mussten mein Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ, Anm.) und ich einen Krisenstab nach der Amokfahrt in Graz mit drei Toten bilden.“ Ein paar Monate später kam es an der Grenze in Spielfeld zur Flüchtlingskrise. Polizei und Bundesheer hätten danach mehr Mittel und Personal erhalten. Zu Ortner gewandt sagte Schützenhöfer: „Ich danke dir, dass du diese Funktion in dieser herausfordernden Zeit übernimmst“.

Link: