VCÖ-Mobilitätspreise 2017 verliehen

Die Steiermark sei am besten Weg, das Pariser Klimaabkommen zu erfüllen - hieß es bei der Verleihung des VCÖ-Mobilitätspreises am Mittwoch, bei dem drei Projekte für klimafreundliche Mobilität ausgezeichnet wurden.

Bis zum Jahr 2050 muss Österreich weg von fossilen Energieträgern wie Kohle und Erdöl. Mit Initiativen wie dem Mobilitätspreis versucht die Politik, zum Umdenken zu bewegen, und wenn man sich die heurigen Preisträger ansieht, sollen in Zukunft Autos mit Elektromotor gemeinsam genutzt und auf umweltfreundliche Art Essen bestellt werden.

Platz eins: „eautoteilen im Vulkanland“

Sieger des heurigen VCÖ-Mobilitätspreises ist das Projekt „eautoteilen im steirischen Vulkanland“. Drei Millionen Euro wurden investiert, damit sich 23 Betriebe und 16 Gemeinden E-Autos teilen können, schildert Projektkoordinator Karl Puchas: „Nachdem das ja eigentlich kein Fahrzeug, sondern ein Stehzeug ist, könnten wir das ja auch Dritten zur Verfügung stellen - und am Ende des Tages gab es ein Projekt mit 25 Fahrzeugen.“

Nur mit Hilfe solcher Initiativen kommt die Steiermark voran, sagte Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ): „Ich bin überzeugt, dass es uns in den nächsten Jahren gelingen wird, das Ziel zu erreichen, dass es in der gesamten Steiermark keine weißen Flecken mehr geben wird - also Regionen, wo es unmöglich ist, sich mit öffentlichem Verkehr und ohne sein Auto bewegen zu können.“

Die Preisträger des heurigen VCÖ-Mobilitätspreises

Land Steiermark/Strasser

Die Preisträger des heurigen VCÖ-Mobilitätspreises mit Landesrat Anton Lang

Platz zwei: Carsharing in Semriach und Velofood

Platz zwei teilten sich ein Carsharing-Projekt in Semriach und der nachhaltige Rad-Lieferservice Velofood in Graz: „Wir sind schneller als das Motorisierte, weil wir Direktlieferungen machen und nicht mehrere Stopps eingehen. Wir verpacken biologisch abbaubar, haben geringe Liefergebühren, und es ist eben alles umweltfreundlicher“, sagt Velofood-Geschäftsführer Jonathan Stallegger.

Umdenken bei der Städteplanung notwendig

Will man weniger Verkehr, erfordert das aber auch ein Umdenken bei der Städteplanung, so der Verkehrsexperte Markus Gansterer. Probleme mache hier vor allem die Zersiedelung im ländlichen Raum, „die es notwendig macht, für kurze Wege ins Auto zu steigen. Hier innerhalb der Gemeinde zu bauen, eine gute Nahversorgung anzubieten, ist ganz wichtig, um von Vorneherein das Starten des Autos unnötig zu machen“.

Für das Pendeln bleibt das Auto häufig das Verkehrsmittel Nummer eins, dem von den Grünen geforderten, vergünstigten Öffi-Ticket in der Feinstaubzeit erteilte die Landesregierung gerade erst aber eine Absage, weil dadurch zwei Millionen Euro an Einnahmen wegfallen würden.

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