Österr. BH-Hubschrauber: AC Styria skeptisch

Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) möchte die neuen Bundesheer-Hubschrauber in Österreich entwickeln und produzieren. Dieser Plan sei spannend, so der steirische Mobilitätscluster, aber zeitlich kaum umsetzbar.

Egal, ob Verbundstoffe für Flügel, Federn für die Schubumkehr oder die Modernisierung von ganzen Passagierkabinen in aller Welt: Die Steiermark hat sich in der Luftfahrtindustrie mittlerweile einen internationalen Namen gemacht.

„Spannende Idee“

Einen ganzen Hubschrauber zu entwickeln - mehr dazu in Doskozil will für Heer österreichische Hubschrauber (news.ORF.at) -, sei daher eine durchaus spannende Idee, sagt Wolfgang Vlasaty, Geschäftsführer des steirischen Mobilitätsclusters ACstyria: Ein solches Projekt würde „natürlich einiges an Chancen für die ganze Luftfahrtindustrie bieten. Wie realistisch das Thema ist, ist eine andere Frage.“

„Kurzer Zeitraum“

Denn bereits 2020 solle die Nachbeschaffung der Bundesheer-Hubschrauber erfolgen, heißt es. „Das ist ein sehr kurzer Zeitraum. Ob da ein neuer Helikopter entwickelt und zugelassen werden kann, dahinter würde ich ein Fragezeichen setzen“, so Vlasaty.

Vom Know-how her in der Lage

Rein vom Know-how her sei die Steiermak jedoch absolut in der Lage dazu, so der Geschäftsführer weiter: „Im Mobilitätscluster sind ca. 80 Unternehmen, die sich mit dem Thema Luftfahrt beschäftigen, wir haben auch die entsprechenden Ausbildungsstätten, wie die FH Joanneum mit dem Aviation-Zweig. Wir haben Joanneum Research, das sich damit beschäftigt. Man könnte zwar nicht alles machen, aber sicher einen großen Teil davon - sowohl in der Entwicklung, als auch in der Fertigung.“

Business-Plan notwendig

Für die Steiermark könnte das ein großes Plus an Wertschöpfung und ein großes Plus an Arbeitsplätzen bedeuten, allerdings „auf der anderen Seite muss man sehen, dass das Volumen sehr begrenzt ist. Das Heer braucht, glaube ich, 30 Helikopter - das kann es dann auch nicht gewesen sein. Wenn man einen solchen Schritt geht, muss man schauen, dass es einen Business-Plan dahinter gibt, dass man das Produkt dann auch extern anbieten kann, auch über die Grenzen Österreichs hinaus“.

Die Kosten für die Entwicklung und den Bau eines neuen Hubschraubers dürften im hohen dreistelligen Millionenbereich liegen, schätzt Wolfgang Vlasaty. Sollte es nichts mit dem Hubschrauber aus Österreich werden, erfolgt im Herbst eine internationale Ausschreibung, heißt es seitens des Verteidigungsministeriums.

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