Privatschulen werden immer gefragter

Vor allem im urbanen Raum werden Privatschulen in der Steiermark immer gefragter. Als einen Grund nennen Bildungexperten den zum Teil hohen Anteil an Kindern ohne Deutsch als Muttersprache in öffentlichen Schulen.

Verglichen mit öffentlichen Schulen ist der Anteil an Privatschulen in der Steiermark allerdings noch relativ gering, sagt Landesschulratspräsidentin Elisabeth Meixner: „Wir haben bei den Pflichtschulen 4,5 Prozent an Schülerinnen und Schülern privat. Das sind 18 kirchliche und elf alternative Schulen. Bei den höheren Schulen haben wir knapp zwölf Prozent an Privatschulen.“

Schülerin und Lehrer im Klassenraum

ORF.at/Carina Kainz

Ob privat oder öffentlich: In Wien, Niederösterreich und im Burgenland beginnt am Montag für 475.000 Schüler das neue Schuljahr - mehr dazu in news.ORF.at. Damit treten auch die ersten Maßnahmen der Bildungsreform in Kraft - etwa die neue Oberstufe, bei der künftig jedes Semester positiv abgeschlossen werden muss. Diese neue Oberstufe startet allerdings nur an zehn Prozent der AHS und etwa der Hälfte der berufsbildenden höheren Schulen.

„Der Trend ist spürbar“

Dass der Trend hin zur Privatschule zunimmt, merkt man bei SAB, dem Verein Schul- und Ausbildungsberatung in Graz, deutlich. Immer häufiger erkundigen sich Eltern laut Geschäftsführerin Monika Neuhauser nach Privatschulen: „Wir nehmen den Trend auf alle Fälle wahr - er ist auch stärker geworden als noch vor einigen Jahren. Wahrscheinlich ist es noch nicht so intensiv wie in einer großen Stadt wie Wien, aber dennoch, der Trend ist spürbar.“

Die möglichen Gründe der Eltern: „Manchmal ist es die gleiche Schule, die sie selber besucht haben, in die sie ihr Kind gerne geben möchten. Aber es gibt auch Überlegungen, die das Schul- oder das pädagogische Konzept, die Schulschwerpunkte oder die Angebote an der Privatschule betreffen“, verrät Neuhauser.

Verstärkte Nachfrage bei neuen Mittelschulen

Doch die Nachfrage nach Privatschulen ist nicht bei jedem Schultyp gleich. Etwas geringer ist sie bei den AHS, so Neuhauser: „Aus meiner Sicht sind die öffentlichen Gymnasien von der Qualität her mit der Qualität der privaten Gymnasien durchaus gleichzusetzen. Verstärkt nachgefragt sind die Privatschulen im Bereich der neuen Mittelschulen. Alleine schon deswegen, weil an öffentlichen NMS der Anteil an nicht muttersprachlich Deutsch sprechenden Schülerinnen und Schülern sehr viel höher ist und sich die Eltern an privaten NMS bessere Rahmenbedingungen für ihre Kinder erwarten.“

Doch die Plätze an den Privatschulen seien begrenzt, heißt es. Immer wieder würden Eltern ihre Kinder oft schon Jahre vorher an Privatschulen vormerken lassen.

Links: