Dickdarmkrebs: Vorsorge, die Leben rettet

Dickdarmkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen in Österreich, kann bei frühzeitiger Erkennung jedoch vollständig geheilt werden. Steirische Ärzte raten jetzt zu einer kostenlosen Vorsorgeuntersuchung ab dem 50. Lebensjahr.

ORF-Initiative „Aus dem Bauch“

Am Samstag startet der neue „Bewusst gesund“-Schwerpunkt „Aus dem Bauch“ in allen Programmen des ORF. Dabei soll auch auf die Relevanz von Vorsorgeuntersuchungen aufmerksam gemacht werden - mehr dazu in bewusstgesund.ORF.at.

Jährlich erkranken etwa 5.000 Österreicher an Dickdarmkrebs; Frauen und Männer gleichermaßen. 3.000 von ihnen sterben daran. Aber das müsste nicht sein, so Bernd Haditsch, ärztlicher Leiter der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse.

Er betont: „Es ist die einzige Krebserkrankung, die man verhindern kann. Man weiß, dass sie immer aus einer gutartigen Vorstufe - einem so genannten Polypen - entsteht und nur langsam wächst. Das heißt: Betroffene Personen haben die Vorstufen, ohne dass sie es merken müssen, acht bis zehn Jahre in sich.“

Untersuchung heute viel verträglicher

Ab dem 40. Lebensjahr steigt das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, an. Deshalb rät der Mediziner Personen spätestens ab dem 50. Lebensjahr, zumindest alle zehn Jahre eine Vorsorgeuntersuchung zu machen: Diese Koloskopie wird - im Gegensatz zu früher - nun auf sanfte Art durchgeführt; „mit der sogenannten sanften Koloskopie - wobei der Mann, die Frau ein mildes Schlafmittel bekommt - ist man im Land der Träume. Der Darm ist entspannter“, erklärt der Experte.

Dickdarmkrebs Untersuchung

ORF

Aufnahme einer Koloskopie

Die Untersuchung hat also an Schrecken verloren, ist verträglicher geworden. Sie dauert nur eine dreiviertel Stunde und kann kostenlos bei niedergelassenen Internisten und Chirurgen sowie bei der Gebietskrankenkasse gemacht werden.

Noch immer viel zu wenige Untersuchungen

Trotzdem gehen nur elf Prozent jener, die potentiell von einer möglichen Darmkrebs-Erkrankung betroffen sind, zur Vorsorge-Untersuchung. Ein Fehler: Denn wird der Krebs frühzeitig erkannt, ist er vollständig heilbar. Im fortgeschrittenen Stadium sinkt die Heilungsquote auf unter 30 Prozent.

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