Andritzer Volksschule startet Inklusionsprojekt

In der Volksschule Viktor Kaplan in Graz-Andritz sind neben den rund 320 Schülern am Montag auch vier körperlich und geistig beeinträchtigte Praktikanten in den ersten Schultag gestartet. Sie sollen Schülern und Lehrern unter die Arme greifen.

VS Victor Kaplan

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Helin beim Lernen mit einem der Schüler - die Arbeit macht ihr Spaß

Es ist ein Job mit Verantwortung, wertvolle Arbeit und ein Praktikum, das ihnen sichtlich Spaß macht: Patrick hilft in der Küche, Kerstin im Büro des Direktors, Helin und Kevin arbeiten mit den Schülern - mit behinderten und nicht behinderten; und zwar mithilfe von Tablets. Es gibt Wortschatzspiele, man kann zeichnen und lesen üben. Gerade für Kinder mit spastischen Lähmungen, die keinen Stift halten können, eine große Hilfe.

Respekt erhalten und Mut machen

SPÖ-Soziallandesrätin Doris Kampus, die das Projekt initiiert hat, betont: „Das ist ein Vorzeigeprojekt, weil Menschen mit Behinderung mitarbeiten dürfen und zeigen können, dass sie auch etwas leisten, etwas beitragen können - und auch den nötigen Respekt dafür erhalten. Und es macht ja auch Mut zu sagen: ‚Ich kann das auch schaffen und ich will es auch schaffen. Ich sitze vielleicht als Kind selbst im Rollstuhl und da ist jetzt ein junger Mann, der mir zeigt, dass er es geschafft hat.‘“

„Damit Anderssein zum Normalzustand wird“

Ziel sei es, Inklusion bestmöglich zu leben, so Direktor Rudolf Zdrahal: „Jeder soll die Möglichkeit haben, nach seinen Anfordernissen bei uns wirklich gut aufgehoben zu sein. Wir wollen Lernen für alle ermöglichen. Dieses Projekt zielt darauf ab, dass unsere Praktikantinnen und Praktikanten gemeinsam als Expertinnen und Experten mit uns arbeiten, mit den Kindern arbeiten. Damit Anderssein zum Normalzustand wird.“

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Es ist ein besonderer erster Schultag für die VS Viktor Kaplan

20 von 340 Schülerinnen und Schüler der VS Viktor Kaplan haben ein Handicap. Deshalb ist die Schule barrierefrei und es gibt einen eigenen Pflegeraum. Man möchte eine Schule für alle sein und alle sollen sich wohlfühlen. Das ist auch Kampus’ Anliegen - sie möchte das Pilotprojekt von Sozialressort, dem Verein Atempo und der Arbeiterkammer auch auf andere Schulen ausweiten.

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