Ärztetraining gegen Kunstfehler

Im Rahmen einer Pflege-Tagung hat im Krankenhaus der Elisabethinen in Graz ein Operations-Training für Ärzte stattgefunden. Denn in Österreich sterben pro Jahr mehr Menschen durch Kunstfehler als im Straßenverkehr.

Um Fehler bei Operationen zu vermeiden setzen Krankenhaus-Betreiber mehr und mehr auf Simulationstrainings mit High-Tech-Puppen. Ein solches Training gab es nun wieder in Graz.

Die meisten Notfälle passieren im Krankenhaus

Im Krankenhaus der Elisabethinen wurde eine Operation simuliert, bei der es zu Komplikationen kommt - denn das sei kein Ausnahmefall, sagt Direktor Christian Lagger: „Einfach aus der Erkenntnis heraus, dass die meisten Notfälle im Krankenhaus passieren und nicht außerhalb. Deshalb ist es wichtig, dass das medizinische und pflegerische Personal geschult ist - und das geht nur im Team. Das sind Teamtrainings, und die kommen wirklich beim Patienten an.“

„Hier können wir die Neustarttaste drücken“

Konkrete Übungsannahme für das Team diesmal: Ein Patient erleidet während einer Ohren-Operation einen Kreislaufstillstand. Der Patient war in diesem Fall aber eine Puppe, schilderte Trainigs-Leiter Rudolf Janz: „Die Puppe kann alles, was Menschen auch können - Schmerzen zum Ausdruck bringen, Vitalparameterverändern wie Herzfrequenz und Blutdruck. Gesteuert wird sie von unseren Instruktoren in der Schaltzentrale. Hier haben wir die Möglichkeit, an einem Phantom zu arbeiten, und hier dürfen auch Fehler passieren, dann hier können wir die Neustart-Taste drücken, und dann funktioniert es wieder.“

Missverständnisse vermeiden

Fehler passieren, oft durch Missverständnisse oder fehlende Kommunikation. Diese müsse ähnlich wie bei Einsätzen der Rettungsorganisationen auch im OP-Bereich trainiert werden,m hieß es.

Seit 2012 gibt es diese Trainings am Krankenhaus der Elisabethinen. Sie sollen Kunstfehler vermeiden helfen. In Österreich sterben pro Jahr mehrere Tausend Menschen durch Fehler in OP-Sälen, im Straßenverkehr sind es weniger als 500.

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