Team Stronach: Dietrich dreht das Licht ab

Mit der Nationalratswahl verschwindet am Sonntag das Team Stronach nach nur fünf Jahren von der politischen Bildfläche. Waltraud Dietrich, damals steirische Spitzenkandidatin, will das Projekt aber nicht als gescheitert betrachten.

„In die Geschichte der Welt eingehen“ wollte Frank Stronach mit seiner Partei bei der Präsentation Ende September 2012 - fünf chaotische Jahre später ist das Projekt selbst Geschichte. Die steirische Spitzenkandidatin von 2013, Waltraud Dietrich, ist jetzt diejenige, „die den Parlamentsklub zusperrt, das Licht abdreht und schaut, dass mit den 21 Mitarbeitern alles funktioniert“.

„Die Ideen waren die richtigen“

Trotz allem könne man das Projekt nicht als gescheitert betrachten, sagt Dietrich: Stronach habe es gut mit Österreich gemeint, seine Ideen seien die richtigen gewesen. „Dadurch, dass die anderen Parteien Themen übernommen haben - sprich Mitarbeiterbeteiligungen, einfache Steuerreform, Bürgerbeteiligung, weil sich das Parlament so stark von den Bürgern abgehoben hat, oder Begrenzung der Legislaturperioden und und und... - dadurch lebt der Gedanke in vielen anderen Bereichen weiter.“

„Es war Aufbruchsstimmung pur“

Das beste Wahlergebnis erzielte Stronach in seiner Heimatregion Weiz, wo Christian Faul für das Team verantwortlich war: „Für uns war es Aufbruchsstimmung pur. Nicht richtig erkannt hat Frank, wer es ehrlich als Gesinnung meint, und wer es nur aus monetären Gründen macht - und das hat sich jetzt gezeigt, während der Periode, wie die Leute abgesprungen sind, die es eigentlich nur wegen des Geldes machen wollten.“

Vor allem zuletzt der Absprung von Klubobmann Robert Lugar ist für Faul und Dietrich unverzeihlich: „Da frag’ ich mich schon, unter welcher Legitimation und vor allem unter welchem moralischem Aspekt hat er jemals im Team Stronach gearbeitet“, so Dietrich.

Aus dem Team wird eine Vision

Auch wenn es nicht mehr im Parlament ist, will das Team Stronach weiterhin politisch aktiv bleiben - und zwar mit der von Frank Stronach vor einem Jahr gegründeten Plattform „Vision Österreich“. In welcher Form man auftreten werde, müsse noch geklärt werden, sagt Dietrich, man werde aber versuchen, dafür diesmal die richtigen Leute auszusuchen.

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