Industrie investiert auf Rekordniveau

Die steirische Industrie investiert deutlich mehr als in den vergangenen Jahren - das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung. Das bringt auch neue Arbeitsplätze.

Es ist ein sehr positives Bild, das Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung Steiermark, am Montag zeichnete: 3,2 Milliarden Euro werden die steirischen Industrie-Betriebe bis Jahresende investiert haben - rund 12,7 Prozent mehr als im Vorjahr. „Es wird heuer über dem Bundesdurchschnitt investiert werden. Es wird in Ersatzinvestitionen investiert, aber vor allem - und das ist das Erfreuliche - in Kapazitätserweiterungen“, so Knill.

Konjunktur-Plus verschärft Fachkräftemangel

Die Betriebe investieren, um künftig mehr produzieren zu können, und das schafft auch Arbeitsplätze. Das sei grundsätzlich positiv, nur gebe es hier ein Problem: „Es ist ein österreichisches Phänomen, dass qualifizierte Arbeitskräfte immer schwieriger zu finden sind. Wir haben untersucht, welche Industrieunternehmen wirklich Beschäftigung aufbauen - es sind forschungsintensive Unternehmen und Bereiche, und man kann sich vorstellen, welche Arbeitskräfte da gebraucht werden: Es sind höchstqualifizierte Arbeitskräfte. Das ist auf alle Fälle eine der Kernherausforderungen, die zu lösen sind“, sagt Eric Kirschner von Joanneum Research, der die Studie im Auftrag der IV geleitet hat.

Die Studie zeigt auch, dass alle Branchen heuer einen Zuwachs an Investitionen verzeichnen: Am stärksten legen der Maschinenbau und der Fahrzeugbau zu. Laut Knill komme das Wachstum vor allem vom Export und dem globalen Wachstum.

Reformen von neuer Bundesregierung gefordert

Allerdings: So positiv das Wachstum in Österreich ist, Knill verwies aber auch darauf, dass Österreich EU-weit nur auf Platz 20 von 28 liege. Damit das „zarte Pflänzchen“ weiter wachse, fordert die IV von der neuen Bundesregierung „Reformen im Steuer- und Abgabenbereich, Reformen in der Verwaltung und im Sozialbereich. Es gilt hier, die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs wieder zu stärken“. Konkret solle man das Arbeitszeitgesetz praxisgerecht gestalten, die Lohnnebenkosten senken und Österreich als europäischen Innovationsführer positionieren, so Knill.

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