Unfall in Höhle: Tschechischer Forscher tot
Der Tscheche war gemeinsam mit einem niederösterreichischen Forscherkollegen - beide erfahrene Höhlenforscher - seit Samstag in dem Warwas-Glatzen-Höhlensystem im Gebiet der Kräuterin zur Erforschung neuer Gänge unterwegs.
Vermutlich schon bei Absturz getötet
Montagnacht stürzte der 48-Jährige dann beim Anbringen einer Seilsicherung etwa 25 Meter ab und zog sich dabei schwere Kopfverletzungen zu - sein Partner stieg allein aus der Höhle aus, um Hilfe zu holen. 70 Kräfte von Bergrettung, Höhlenrettung und Alpinpolizei bauten noch in der Nacht ein Einsatzzelt in 1.400 Metern Höhe auf.
ORF
Dienstagnachmittag konnte dann ein Rettungsteam zu dem Verunfallten vordringen, so Gerhard Rieglthalner von der Alpinpolizei - doch: „Die erste Einsatzmannschaft hat uns bestätigt, dass die Person verstorben ist.“ Der Tscheche dürfte schon beim oder gleich nach dem Absturz ums Leben gekommen sein, so Franz Tributsch, der Ortsstellenleiter der Bergrettung Mariazeller Land.
Schwierige Bergung
Der Unfall war in einem schwer zu erreichenden Seitengang des verzweigten Höhlensystem passiert; dementsprechend schwierig gestaltete sich die Bergung der Leiche: „Es war eine sehr aufwendige Bergung, Engstellen mussten aufgebohrt und aufgehämmert werden“, so Rieglthalner. Die Ermittlungen zum Unfallhergang sind noch nicht abgeschlossen: „Wir müssen noch den zweiten Forscher befragen und die Lichtbilder auswerten.“
Das Warwas-Glatzen-Höhlensystem ist mit über 10,7 Kilometer Länge und einer Tiefe bis zu 765 Metern eines der längsten Höhlensysteme Österreichs. Das System gilt als eng und verwinkelt, mitunter kommt es in den Gängen zu Eisverschlüssen und Überschwemmungen. Laut Tributsch ist die Höhle nicht sehr tief und zieht sich eher horizontal in den Berg; Abstiege sind dennoch bis zu 30 Meter tief.