Nach Unfalltod von Pflegerin: Kammern hilft

Nach dem tragischen Unfalltod von sieben slowakischen Pflegerinnen vor zwei Wochen hilft nun die Gemeinde Kammern: Eine der Toten arbeitete jahrelang in Kammern, sie hinterlässt vier Kinder - diese sollen nun unterstützt werden.

Alena Pillarova aus der Ostslowakei war seit fünf Jahren in Kammern im Liesingtal als 24-Stunden-Pflegerin beschäftigt - bis zu ihrem Tod pflegte sie Josef Sprung.

„Sie war ein Sonderexemplar“

Der 77-Jährige und seine Frau vermissen Alena sehr: „Alena war eine perfekte Pflegerin, so wie man es sich wünschen kann. Sie war aber nicht nur Pflegerin, sie war Freundin, sie war Familienmitglied, sie war Psychologin. Ich denke, sie gibt es kein zweites Mal, sie war ein Sonderexemplar“, sagt Christel Sprung.

In den frühen Morgenstunden des 14. Oktober verunglückte der Kleinbus, in dem Alena Pillarova mit sechs anderen Pflegerinnen saß, auf der Fahrt in die Slowakei - der Fahrer dürfte eingeschlafen sein.

Bürgermeister rief Spendaktion ins Leben

Karl Dobnigg, der Bürgermeister von Kammern, rief nun eine Spendenaktion ins Leben: „Sie war alleinerziehend, und mit vier Kindern war es sicher schwer durchzukommen, und sie hat diese Strapazen auf sich genommen, dieses Pendeln, was leider auch zum tragischen Tod geführt hat. Das Ziel ist das Abdecken der Begräbniskosten und ein Startgeld, dass sie weiter ihr Studium fortsetzen können und in eine gute Zukunft beruflicher Natur gehen können.“

Alena Pillarova

ORF

Die Pflegerin habe vor den Heimfahrten in die Slowakei immer wieder Sorge gehabt, dass der Fahrer übermüdet sein könnte, sagt Christel Sprung - sie wünscht sich mehr Sicherheit für die Pflegerinnen und verpflichtende Ruhezeiten für die Fahrer: „So kann es nicht weitergehen, dass jede Pflegerin mit einer Angst heimfährt, obwohl sie vorher hier so viel Gutes geleistet haben.“

Große Hilfsbereitschaft spürbar

Bei der Raiffeisenbank Liesingtal wurde ein Spendenkonto (IBAN: AT06 3822 7000 3102 9598) für die Familie von Alena eingerichtet. Wie es heißt, sei weit über die Gemeindegrenzen hinaus eine große Hilfsbereitschaft spürbar.