Stadt Graz will Schutzwege sicherer machen

Nachdem innerhalb weniger Tage zwei Fußgänger in Graz tödlich verunglückt sind, schnürt die Stadt jetzt ein Maßnahmenpaket für mehr Sicherheit auf Schutzwegen. Auch die Grazer sollen Verantwortung übernehmen.

Der Fußgänger ist das schwächste Glied in der Verkehrskette - zwei Menschen wurde das jetzt in Graz zum tödlichen Verhängnis: Beide Unfälle passierten auf Schutzwegen auf Vorrangstraßen und bei schlechten Sichtverhältnissen - mehr dazu in Von Pkw auf Schutzweg erfasst: Pensionistin tot (7.11.2017) und Lenker meldet sich nach tödlichem Verkehrsunfall (4.11.2017).

Sofortmaßnahmen und eigene Arbeitsgruppe

Nachdem das Straßenamt beide Unfallstellen analysiert hatte, ordnete Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ) Sofortmaßnahmen an: „So wird jetzt an der Kreuzung Triesterstraße/Wagner-Jauregg-Straße als Sofortmaßnahme der Ampelbetrieb bis 24.00 Uhr verlängert - bis jetzt war er ja nur bis 22.00 Uhr. In einem zweiten Schritt wird auf Vollbetrieb umgestellt. In der Peter-Rosegger-Straße wurde fürs Erste eine Verbesserung der Ausleuchtung im Bereich des Schutzweges veranlasst.“

Schutzweg

APA/Georg Hochmuth

Nach zwei tödlichen Unfällen mit Fußgängern in Graz will die Stadt Schutzwege jetzt sicherer machen

Laut Kahr gibt es eine eigene Arbeitsgruppe Sicherheit, in der das Straßenamt und das Kuratorium für Verkehrssicherheit die Situation für Fußgänger in Graz laufend evaluieren. Es brauche mehr Gehsteige und Gehwegverbindungen mit Schutzwegen, so die Verkehrsstadträtin.

Fußgängerprogramm beschlossen

In seiner letzten Sitzung beschloss der Grazer Gemeinderat ein Fußgängerprogramm für die kommenden beiden Jahre, für das zwei Millionen Euro zur Verfügung stehen. Aber all diese Maßnahmen seien kein hundertprozentiger Schutz, räumt Kahr ein: „Das muss man den Kleinsten schon sagen, aber auch den Erwachsenen: Auch wenn an einer Ampel schon grün geschaltet ist, immer auch selbst noch einmal schauen. Ein Schutzweg schützt nicht zu hundert Prozent - also darf man sich nicht zu hundert Prozent darauf verlassen.“

Aber auch die Autofahrer und Radfahrer seien angehalten, mehr Rücksicht auf Fußgänger zu nehmen, so Kahr. Verkehrsexperten machen indes darauf aufmerksam, dass Kleidung mit reflektierendem Material fünfmal stärker sichtbar sei: Ohne Reflektoren würden Autofahrer Fußgänger bei Dunkelheit erst ab einer Distanz von 25 Metern sehen.

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