Falscher Trainer belästigte Buben: Verurteilt

Ein Grazer, der vorgab, eine Fußballmannschaft zu gründen, und mehrere Buben unsittlich berührt haben soll, ist am Donnerstag in Graz zu einem Jahr Haft verurteilt worden. Außerdem wird der Mann in eine Anstalt eingewiesen.

Unter dem Vorwand, eine Fußballmannschaft zu gründen, suchte ein Grazer Kontakt zu Buben, die teilweise erst 13 Jahre alt waren. Bei mehreren Treffen im Frühjahr 2017 soll er dann drei von ihnen unsittlich berührt haben.

Nicht geleugnet

Am Donnerstag vor dem Richter im Grazer Straflandesgericht leugnete der Mann die Taten nicht. Er knüpfte per SMS Kontakte und schlug den Jugendlichen ein Treffen vor. Zu den sexuellen Übergriffen kam es dann beim An- und Ausziehen von Trainingshosen, Gewaltanwendung gab es keine.

Er habe immer einen „Drang“ in Bezug auf Buben verspürt, gab der Angeklagte an. „Wäre es nicht gescheiter, Sie gehen in eine Anstalt, bis der Drang weg ist?“, fragte ihn Richter Martin Wolf. „Ja, das sehe ich ein“, meinte der Beschuldigte.

Einschlägig vorbestraft

Als sich eines der Opfer seiner Mutter anvertraute, flog die Sache auf. Der 36-Jährige ist wegen ähnlicher Vorfälle vorbestraft. Er war auch bereits in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.

Der Vater des Mannes, der im Verhandlungssaal anwesend war, wollte eine dauerhafte Lösung und sprach von Kastration. „Eine chemische Kastration dürfen wir nicht empfehlen“, erklärte ihm der Sachverständige. Er erklärte, dass der Angeklagte aufgrund seiner Intelligenzminderung eine „absolut strukturierte Therapie“ brauchen würde.

Einweisung und Therapie

Der Richter verhängte eine Haftstrafe von einem Jahr und verfügte die erneute Einweisung in eine Anstalt, wo die Therapie stattfinden sollte. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.