Dritte Insolvenz der Kapfenberger Ventana

Zum dritten Mal ist das obersteirische Unternehmen Ventana in Kapfenberg insolvent. Jetzt soll die Feingießerei geschlossen werden. 60 Dienstnehmer sind betroffen.

Bereits in den Jahren 2011 und 2016 musste das Unternehmen Sanierungsverfahren beantragen. Im Vorjahr stieg ein neuer Investor ein. Der Betrieb schlitterte aber erneut in die Pleite. Nun muss er laut den Kreditorenverbänden KSV 1870 und AKV geschlossen werden.

60 Dienstnehmer und 80 Lieferanten betroffen

Das Unternehmen hat Schulden in der Höhe von rund 900.000 Euro. Eine gewinnbringende Unternehmensfortführung sei laut dem Gesellschafter auszuschließen. Es wird daher zu einer Liquidation kommen. Ob es eine Gesamtveräußerung geben wird und die Arbeitsplätze somit gerettet werden können, wird erst eine Überprüfung des Insolvenzverwalters zeigen. Derzeit sind 42 Arbeiter und 18 Angestellte sowie 80 Lieferanten von der Insolvenz betroffen.

Keine Fortführung ohne Kapitalzuschuss möglich

Als Grund für die Pleite wird genannt, dass die Gesellschaft im Zuge eines Sanierungsplans aus der bereits insolventen Feingußgesellschaft übernommen wurde. Zwar wurden vom Neuinvestor, der die Gesellschaftsanteile im Vorjahr übernommen und den Firmennamen von „Feinguss GmbH“ auf „Ventana“ geändert hatte, Rationalisierungsmaßnahmen eingeleitet. Allerdings sei die Gesellschaft auch im letzten Jahr auf einen fortwährenden Kapitalzuschuss des Gesellschafters angewiesen und eine gewinnbringende Fortführung ohne Kapitalzuschuss nicht möglich gewesen.

Unternehmen mit Tradition ohne Konkurrenz

Es ist die einzige Feingießerei in Österreich, in der alle Arten von Stahl und Aluminium-Werkstoffen zu Präzisionsprodukten etwa für die Fahrzeug-, Luftfahrt-, Medizintechnik, die chemische Industrie und die Elektroindustrie verarbeitet werden. 1988 wurde der Betrieb gegründet.