Gert Steinbäcker ist 65

Gert Steinbäcker, Günter Timischl und Schiffkowitz haben mit STS nicht nur steirische Musikgeschichte geschrieben. Am Montag feiert Steinbäcker nun seinen 65. Geburtstag - und das auf einer Solo-Tournee.

Auf Radio Steiermark zu Gast

Zu seinem Geburtstag ist Gert Steinbäcker auch auf Radio Steiermark zu Gast: Eine Stunde lang erzählt er aus seinem bewegten Leben - am Montag ab 11.00 Uhr

Aktuell ist Gert Steinbäcker mit „Ja eh“ solo unterwegs. In den vergangenen Wochen gastierte er in Deutschland; nächstes Jahr, am 3. Mai 2018, kehrt er mit Band dann dorthin zurück, wo die Tour am 16. Mai 2017 begann - in Spielberg.

Mit den Weihnachtskonzerten führt er auch ein bisschen STS-Tradition fort: Am 1. Dezember 2018 gastiert er in der Wiener Stadthalle, am 3. Dezember in Graz - mehr dazu in „Ja eh“: Gert Steinbäcker wieder auf Tournee (17.5.2017).

Im Musikunterricht durchgefallen

Dass der Vollblutmusiker während seiner Schulzeit gerade im Musikunterricht nicht brillierte - er fiel in Musik und Gitarre durch -, mag verwunderlich klingen, aber der gebürtige Grazer und die Schule wurden nie so richtig innig miteinander. So gilt es fast als Auszeichnung, dass er am Musisch-pädagogischen Gymnasium nicht reüssierte; viele, die damals in Gitarre einen Abschluss schafften, spielten nachher nie wieder.

Steinbäcker Tourneestart

ORF

Gert Steinbäcker feiert am 27. November seinen 65. Geburtstag

Dafür nahm er sich aus der Jugend Freundschaften mit, wie etwa den späteren EAV-Mann Thomas Spitzer, mit dem er mit seiner ersten Band „Mephisto“ musikalische Erfahrung sammelte. Nach einem Deutschland-Zwischenspiel, geprägt von wenig Erfolg und unterschiedlichen Tätigkeiten als Kleindarsteller beim Film oder als Bühnenarbeiter in Graz, dockte er in der Steiermark wieder bei alten Kollegen an.

Ein langer Weg bis zum Durchbruch

Mitte der 70er fand sich Steinbäcker mit Schiffkowitz, dessen gebürtiger Name Helmut Röhrling ist, und Günter Timischl zu STS zusammen - und ihre Initialen wurden zum Kürzel eines der längst dienenden und erfolgreichsten Musikprojekte Österreichs. Bis zum Durchbruch von STS dauerte es aber noch einige Zeit - dieser gelang Mitte der 1980er-Jahre. Seither etablierte sich der typische STS-Sound aus drei akustischen Gitarren und dreistimmig gesungenen Refrains im steirischen Dialekt über 35 Jahre lang.

STS Konzert

APA/Hans Klaus Techt

2014 gab STS aus gesundheitlichen Gründen das Ende der Band bekannt

Arthrose sorgte nach 35 Jahren für das Aus von STS

2014 kündigte die Band jedoch an, in Zukunft nicht mehr gemeinsam aufzutreten. Grund war eine Arthrose im Schultergelenk von Günter Timischl, entstanden durch das jahrelange Gitarre spielen. Diese machte es ihm unmöglich, weitere Konzerte zu spielen - mehr dazu in STS gehen in Bühnenpension (24.7.2014).

Dabei galten die Liveauftritte der drei Musiker gerade wegen der kargen Bühnenausstattung und dem Verzicht auf jegliche Showelemente als ausgesprochenes Erlebnis: Auf der Bühne sang zumeist dasjenige STS-Drittel, das das Lied geschrieben hatte - und das war gar nicht so selten Steinbäcker, der auch einige der Lieder für seine aktuelle Solo-Tournee „Ja eh“ mitgenommen hat.

Die Liebe zu Griechenland

Nach dem Ende von STS wurde Gert Steinbäcker zunehmend auch als Solokünstler wahrgenommen und anerkannt - er holte viele seiner seit den 80er-Jahren verkannt gebliebenen Lieder in seine Programme und Alben zurück. Seine ausgeprägte Liebe zu Griechenland und seinen Menschen spiegelt sich in etlichen Liedern wieder.

Neben den bisher veröffentlichten elf Studio- und zwei Live-Alben sowie sieben Best-of-Ausgaben mit STS spielte Steinbäcker seit den 80er-Jahren sieben Soloalben ein; dazu kommt noch ein Projekt, dem Feuilleton und Fans mitunter skeptisch gegenüber gestanden waren: Mit seinen beiden STS-Kumpels und Christian Kolonovits vertonte Steinbäcker Gedichte der steirischen Dichter-Institution Peter Rosegger. Dass die heimische Dichterikone aber auch handfeste Zeit- und Sozialkritik äußerte und somit mehr zu bieten hatte als nur Waldbauernbübeleien, wusste bereits das steirische Duo Musyl&Joseppa, das sich auch daran versucht hatte.

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