Missbrauch: Anlaufstellen für Schladmings Schüler

Vor einer Woche ist der Skandal rund um mögliche Missbrauchsfälle im Schisport auch in Schladming angekommen. Bei einer Informationsveranstaltung für örtliche Schüler betonte Bürgermeister Jürgen Winter mögliche Anlaufstellen.

Winter selbst hatte den aktuellen Verdachtsfall von sexuellem Missbrauch am Schileistungszentrum Schladming bekanntgegeben - mehr dazu in Schladming: Schüler sexuell belästigt (6.12.2017); die Staatsanwaltschaft hat bereits Ermittlungen angeordnet.

„Schüler aus erster Hand informieren“

Am Mittwochvormittag wurde eine Informationsveranstaltung für die mehr als 400 Schüler der drei Schulen am Schileistungszentrum Schladming sowie ihrer Lehrer und Trainer abgehalten: „In erster Linie ist es uns wichtig, hier vor Ort als Schulleistungszentrum im Schisport die Schülerinnen und Schüler aus erster Hand zu informieren - nicht nur über die Medien, sondern auch tatsächlich von mir als Bürgermeister, sodass die Information, die uns vorliegt, auch weitergegeben wird. Das haben wir heute in einer sehr kompakten Form sehr intensiv im Schladminger Kongress abgehalten“, so Winter.

Hotline für Betroffene:

  • Die Hotline ist unter der Telefonnummer 0316/77 41 99 erreichbar.
  • Betroffene können sich auch unter waltraud.klasnic@opfer-schutz.at bzw. der Telefonnummer 0664 383 52 60 melden.
  • Vonseiten des Bildungsministeriums wurde ein „Meldetelefon“ unter der bundesweit kostenfreien Nummer 0800 205676 eingerichtet. Die Stelle nimmt auch unter www.bmb.gv.at Meldungen von Personen, die im schulischen Umfeld von sexuelle Übergriffen und Missbrauchsfällen betroffen sind oder waren, an.

Dabei nannte er auch verschiedene Anlaufstellen, an die man sich wenden könne: Er selbst, aber auch Waltraud Klasnic, das Gewaltschutzzentrum oder der schulpsychologische Dienst. Zudem wurden drei Anwälte beauftragt, bei denen sich Eltern und Schüler beraten lassen können. Die Kosten trägt die Gemeinde Schladming.

„Vorwürfe restlos aufklären“

Auch die Schulen wurden in der vergangenen Woche - nachdem der aktuelle Missbrauchsverdacht am Schileistungszentrum bekannt geworden war - tätig, schildert die Pflichtschulinspektorin der Bildungsregion Liezen, Waltraud Huber-Köberl: „Natürlich sind Präventivmaßnahmen im Vordergrund gestanden. Einzelmaßnahmen und ein Grundsatz: Dass sich der Lehrkörper ausspricht, der Landesschulrat. Vorwürfe - auch wenn sie anonym sind, klein sind - müssen restlos aufgeklärt werden.“

Keine neuen Meldungen

Damit die Schwelle, um Vorfälle zu melden, möglichst gering ist, wurden in den drei Schulen Kummerkästen aufgehängt, die der Bürgermeister persönlich entleert - bisher habe sich jedoch noch niemand gemeldet.

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