GKK befürchtet Kürzungen im Gesundheitssystem

Am Mittwoch stellten ÖVP und FPÖ ihr Regierungsprogramm vor - ein Punkt ist die Zusammenlegung von Sozialversicherungsträgern. Die Obfrau der steiermärkischen Gebietskrankenkasse befürchtet Leistungskürzungen.

Derzeit gibt es in Österreich 22 Sozialversicherungsträger für insgesamt drei Bereiche: Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung. Geht es nach der neuen Bundesregierung, soll es künftig nur noch fünf Träger geben. Fix scheint zu sein, dass aus den neun Gebietskrankenkassen eine österreichische Krankenkasse wird.

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ORF.at/Zita Klimek

Von 22 Sozialversicherungsträgern in Österreich sollen nur fünf übrig bleiben, von neun Gebietskrankenkassen nur eine österreichische Krankenkasse

„Traurig für unsere Versicherten“

Verena Nussbaum, bis Ende Februar noch Obfrau der steiermärkischen GKK und SPÖ-Nationalratsabgeordnete, sieht das skeptisch. Der Verwaltungsanteil beispielsweise der steiermärkischen GKK sei mit 1,74 Prozent sehr niedrig - somit betont Nussbaum: „Meine Befürchtung ist, dass es nicht nur um irgendwelche Strukturänderungen geht, sondern dass man unser solidarisches Finanzierungssystem so aushebeln möchte, dass es auch zu Leistungskürzungen kommen wird - und das wäre ganz traurig für unsere Versicherten.“ Zudem arbeite man laut der GKK-Obfrau schon an der Vereinheitlichung von Leistungen.

Einsparungen und Leistungsvereinheitlichung

Auch in der Vergangenheit seien Versicherungsträger zusammengelegt worden, Anfang der 2000er Jahre etwa die PVArb mit der PVAng, erläutert indes Günter Löschnigg, Vorstand des Instituts für Arbeits- und Sozialrecht an der Uni Graz. Bei Zusammenlegungen gehe es sowohl um Einsparungen in der Verwaltung als auch um die Vereinheitlichung von Leistungen.

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