Graz-Wetzelsdorf für Behalt der Grünfläche

Die Acker- und Grünflächen der Landwirtschaftsschule Alt-Grottenhof im Westen von Graz sollen erhalten bleiben - dafür stimmten über 90 Prozent der Bewohner von Graz-Wetzelsdorf in einer Volksbefragung am Sonntag.

Die Frage lautete: „Möchten Sie, dass die Ackerfläche von Alt-Grottenhof zur Gänze als Freiland im Flächenwidmungsplan der Stadt Graz erhalten bleibt?“ Und 96,5 Prozent stimmten für den Erhalt der Ackerflächen. 134 Wahlberechtigte oder 3,5 Prozent waren für den Verkauf der Flächen und die Umwidmung in Bauland. Die Beteiligung an dieser Befragung lag bei 30,8 Prozent.

Nicht bindend

Dieses Ergebnis ist für die Grazer Stadtpolitik zwar nicht bindend, dennoch geht die Grazer KPÖ, die im Bezirk Unterschriften für die Abhaltung einer Volksbefragung gesammelt hatte, davon aus, dass eine Umwidmung im Gemeinderat endgültig vom Tisch sein sollte und jeglichen Bauspekulationen für diese Flächen ein Riegel vorgeschoben worden sei, so Stadträtin Elke Kahr (KPÖ).

Neben der KPÖ kündigten bereits zuvor die Grünen und die SPÖ an, dass sie im Gemeinderat einer Umwidmung der Flächen in Bauland nicht zustimmen werden, und auch die Grazer ÖVP wandte sich zuletzt von den Plänen des Landes, diese Fläche zu verkaufen, ab - damit wäre im Gemeinderat ohnedies keine erforderliche Mehrheit möglich.

Seitinger trat für Verkauf ein

Vor allem der zuständige Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP) sprach sich für einen Verkauf der fünf Hektar großen Ackerflächen aus. Mit dem Erlös sollte die Erweiterung der Schule und der Um- bzw. Ausbau zu einem in Österreich einzigartigen Bio-Impulszentrum finanziert werden - diese Vorhaben seien mit den vorhandenen Budgetmitteln des Landes nicht finanzierbar, so Seitinger.

Es war die erste Volksbefragung in einem Grazer Bezirk seit 14 Jahren: 2004 wurde im Bezirk Ries über den Erhalt der dortigen Volksschule abgestimmt.

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