Karlau-Häftling randalierte in Zelle

Am Samstag ist es in der Justizanstalt Karlau in Graz zu einem Zwischenfall gekommen: Ein Häftling war in seiner Zelle ausgerastet - fünf Beamte schritten ein, sie wurden alle verletzt.

Der Tschetschene - er war schon öfter auffällig - wurde gegen 8.00 Uhr in seiner Zelle renitent und begann, die Einrichtung zu zertrümmern.

Fünf verletzte Justizwachebeamte

Er habe sich dann wieder beruhigt und hätte in einen anderen Haftraum gebracht werden sollen: „Auf dem Weg in den Sicherheitshaftraum hat der Insasse begonnen - urpötzlich und ohne Anlass - die Beamten zu attackieren und hat insgesamt fünf Bedienstete verletzt, wobei vier Justizwachebeamte leicht verletzt worden sind und ein Justizwachebeamter eine schwerere Verletzung, eine Bissverletzung, davon getragen hat“, so der Leiter der Justizanstalt Graz-Karlau, Josef Mock. Der Häftling sei nicht verletzt worden, heißt es.

Intensität „schon sehr ungewöhnlich“

Es sei nicht auszuschließen, dass der 23-Jährige durch frühere Ereignisse in seinem Leben traumatisiert sei, so Mock: „Es ist schon sehr ungewöhnlich, dass ein Insasse mit dieser Intensität auf Justizwachebeamte losgeht - das habe ich in dieser Form noch nicht erlebt.“

Der 23-Jährige hätte in gut einem Jahr entlassen werden sollen, ist aber vor wenigen Tagen - nicht rechtskräftig - zu drei Jahren Haft verurteilt worden: Er hatte auch in der Justizanstalt Leoben Beamte angegriffen und einem eine Bissverletzung zugefügt.

Anzeige bei Staatsanwaltschaft

Nun wird der Mann zur Sicherheit in einer videoüberwachten Einzelzelle untergebracht, die lediglich mit einer Matratze ausgestattet ist. Es werde, so heißt es, unter Einbeziehung von Psychologen und Psychiatern Gespräche geben, wie mit dem 23-Jährigen weiter verfahren wird - jedenfalls werde der Vorfall bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.