Kältewelle: Rekordmenge an Fernwärme erwartet

Nach einem anfangs milden Winter hat nun die Kältewelle die Steiermark fest im Griff: Bei der Energie Steiermark rechnet man damit, in dieser Woche soviel Fernwärme wie nie zuvor an die Kunden abzugeben.

Die Nacht auf Montag war die kälteste dieses Winters in Österreich, der bisherige Tiefstwert an einem bewohnten Ort (Seefeld mit minus 22,7 am 14. Februar) wurde in Flattnitz mit minus 25,4 Grad klar übertroffen - mehr dazu in Bisher kälteste Nacht des Winters (news.ORF.at).

Für die steirische Wäremversorgung ist noch der 11. Jänner 2017 ein Rekordtag: 518.000 Kilowatt Wärme lieferte die Energie Steiermark damals an ihre Kunden - bei -14 Grad Außentemperatur war der Wärmebedarf enorm.

Energie Steiermark erwartet Rekordtag

Dieser Rekord sollte diese Woche zumindest eingestellt werden, rechnet Konzernsprecher Urs Harnik: „Diesmal soll es nach den Prognosen noch tiefer runtergehen, darum wird der Wärmebedarf noch stärker steigen. Wir rechnen damit, dass wir soviel Fernwärme wie noch nie in der Geschichte der Energieversorgung liefern werden und haben daher personell stark aufgerüstet.“

Versorgung auch bei Extremtemperaturen sicher

Neben dem Kraftwerk Mellach liefert das um 20 Millionen Euro erneuerte Heizwerk in der Grazer Puchstraße Fernwärme; als weitere Absicherung wird Abwärme vom Industrieunternehmen Sappi sowie vom Stahlwerk Marienhütte ins Netz eingespeist. Die Versorgung von 60.000 Fernwärmekunden der Energie Steiermark könne damit auch bei Extremtemperaturen sichergestellt werden, heißt es von der Energie Steiermark.

Warm anziehen!

Wer hinaus ins Freie muss, sollte sich gut schützen, warnen Mediziner. Vor allem auf Säuglinge sollte geachtet werden, aber auch für ältere, kreislaufempfindliche Personen oder Menschen mit chronischen Atemwegsbeschwerden sind Temperaturen bis minus 20 Grad belastend.

Frau in der Kälte

APA/APA/HELMUT FOHRINGER

Wichtig sei es, Kopf, Füße und Hände warm zu halten, rät Peter Sigmund, Rot-Kreuz-Bezirksstellenleiter und praktischer Arzt in Gamlitz: „Ohne Handschuhe ist es unter dem Gefrierpunkt nicht sehr gescheit, auch die Kopfbedeckung würde ich als obligatorisch sehen, und wenn man länger draußen ist, würde ich eine fettende Gesichtscreme schon anraten.“

Aktuelle Wetterlage:

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Für Arbeiten im Freien gibt es keine Temperatur-Untergrenze - laut Arbeiterkammer entscheidet der Arbeitgeber, ob er Mitarbeitern kältefrei gibt oder nicht. Für Bauarbeiter gibt es ein „Schlechtwetterentschädigungsgesetz“ - also Entgeltfortzahlung, auch wenn nicht gearbeitet wird; Allerdings obliegt die Entscheidung auch hier dem Chef.

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