Steirische Grüne kritisieren Glawischnig

Heftige Kritik erntet die frühere Chefin der Grünen, Eva Glawischnig, auch aus der Steiermark für ihren Jobwechsel zum Glücksspielkonzern Novomatic. Eine Parteiausschluss kam sie zuvor.

Ex-Grünen-Chefin Eva Glawischnig tritt angesichts ihres Engagements beim Glücksspielkonzern Novomatic aus ihrer Partei aus. Das teilte Grünen-Bundessprecher Werner Kogler mit. „Eva Glawischnig hat mir in einem Gespräch zugesichert, dass sie ihre Mitgliedschaft bei den Grünen zurücklegt“ - mehr dazu in Glawischnig tritt bei Grünen aus (news.orf.at; 02.03.2018).

Entsetzt und empört hatten grüne Politiker am Freitag Vormittag auf den Wechsel von Ex-Parteichefin Glawischnig-Piesczek zum niederösterreichischen Glücksspielkonzern Novomatic reagiert. Glawischnig sieht sich als „Verantwortungsmanagerin“ - mehr dazu in Ex-Grünen-Chefin Glawischnig geht zu Novomatic (noe.ORF.at; 02.03.2018).

Mitgliedschaft bei den Grünen in Frage gestellt

Die Grünen hatten Novomatic bisher oft für ihre Praktiken kritisiert. Ebenso heftig fallen am Freitag auch die Reaktionen aus. Der steirische Grünen-Chef Lambert Schönleiter zeigte sich „sprachlos“. Er forderte die Bundesparteispitze und damit seinen steirischen Parteikollegen, Werner Kogler, auf Konsequenzen zu ziehen. „Ich gehe davon aus, dass Bundessprecher Werner Kogler jetzt handelt und die Parteimitgliedschaft von Eva Glawischnig sofort ruhend stellt“, sagte Schönleitner im „Standard“.

Auch der Vorarlberger Grünen-Sprecher und Umweltlandesrat Johannes Rauch zeigt kein Verständnis für das Engagement Glawischnigs bei Novomatic. „Glücksspiel gehört wieder unter die vollständige Kontrolle der Republik Österreich, im Sinne eines bestmöglichen SpielerInnenschutzes. Private Glücksspielkonzerne wie Novomatic tun das Gegenteil.“ Rauchs Forderung: „Ich gehe davon aus, dass Eva Glawischnig mit dem Tag ihres Dienstantrittes bei Novomatic ihre Mitgliedschaft bei den Grünen zurücklegt.“

„Gewissen ist private Angelegenheit“

Etwas sanfter beurteilt die Causa die niederösterreichische Landessprecherin Helga Krismer. „Nach dem Ausscheiden bei den Grünen ist die Wahl des beruflichen Fortkommens eine private Entscheidung, so wie das Gewissen eine private Angelegenheit ist. Das Verhältnis der Grünen zu Novomatic bleibt unverändert. Insbesondere, da Novomatic ein niederösterreichischer Konzern ist, werde ich weiterhin gegen das kleine Glücksspiel ankämpfen, weil es Menschen und Familien in den Ruin treibt.“