Pflege: Ausbildung für 500 Interessierte

Im April werden im Rahmen der Steirischen Pflege-Stiftung die ersten Ausbildungen gestartet. In zwei Jahren sollen 500 Personen für den Pflegebereich qualifiziert werden. Land, AMS und Pflege-Firmen investieren dafür 2,8 Millionen Euro.

„Es braucht mehr Menschen, die in diesem Beruf arbeiten. Wir starten mit 235, etwa der Hälfte der rund 500 Auszubildenden, die haben auch eine Jobgarantie. Und jetzt ist es einmal umgekehrt, wir streben einen Männeranteil von 20 Prozent an“, sagt Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ).

Entlastung für angespannte Personalsituation

„Wir haben in der Obersteiermark teilweise schon Heime, in denen Mitarbeiter fehlen. Deshalb nehmen wir gemeinsam 2,8 Millionen Euro in die Hand, eine Million Euro vom Land, 1,2 Millionen von den Firmen, 0,6 Millionen vom Arbeitsmarktservice“, rechnet die Pflegereferentin vor. Das vom AMS entwickelte Modell entlaste sowohl Sozialsystem als auch die angespannte Personalsituation in der Pflege.

Man habe auch die Höherqualifizierung des Personals von Pflege- zu Pflegefachassistenten in Gang gebracht, sagt Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP). Bis 2020 soll es 800 zusätzliche Kräfte in diesem Bereich in der Steiermark geben.

Jeder sechste Teilnehmer ist männlich

AMS Steiermark-Chef Karl-Heinz Snobe meint, die Umsetzung des Vorhabens sei aufwendig gewesen, aber gut und rasch gegangen. „Wir haben bereits Betriebe und deren Bedarf erfragt, regionalisiert, wir wissen sehr genau, was wo benötigt wird.“ In Zukunft sei in der Pflege ein starker Kräftemangel zu erwarten, so Snobe.

Die Teilnehmer werden in den Schulungen von sechs beziehungsweise zwölf Monaten ihre AMS-Bezüge weiter erhalten, plus 120 Euro Stipendium monatlich. Voraussetzungen zur Teilnahme seien ein Alter von mindestens 18 Jahren, ein positiver Pflichtschulabschluss, keine massiven gesundheitlichen Einschränkungen und ausreichende Deutschkenntnisse. Unter den 235 Startern seien laut Snobe 40 Männer.

Jobgarantie wegen des Personalmangels

Martin Hoff, Obmann der Fachgruppe Gesundheitsbetriebe in der WK Steiermark, bezeichnet es als sehr erfreulich, dass man in der relativ kurzen Zeit nach der Einigung schon kurz vor der Umsetzungsphase stehe. Eine Jobgarantie könne man alleine schon wegen des Personalmangels geben.

Zielsetzung sei es Snobe zufolge, dass mindestens 80 Prozent der Teilnehmer positiv abschließen. Durch den Arbeitskräftemangel könnten derzeit speziell in der östlichen Obersteiermark von Mürzzuschlag bis Bruck an der Mur einige Unternehmen nicht alle Betten anbieten, da die Pflegekräfte fehlen.

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