Neuer Obmann für steirische Biobauern

Die steirischen Biobauern haben mit dem 36 Jahre alten Milchbauern Thomas Gschier einen neuen Obmann. Er folgt auf Herbert Kain, der 24 Jahre in dieser Funktion tätig war. Für Gschier haben sich die Herausforderungen nicht geändert.

Der Beruf des Biobauern sei wie jeder andere auch, so Thomas Gschier aus Mantscha bei Graz: „Das Ziel muss sein, dass man von dieser Produktion leben kann. Mehr ist es nicht, die Nachfrage ist kontinuierlich steigend, und wir möchten diesen Markt auch bedienen."

Schweinehaltung große Herausforderung

Fast 84.000 Hektar werden in der Steiermark biologisch bewirtschaftet, der Löwenanteil entfällt auf Grünland - also Weideland - für Kühe. In der Steiermark gibt es derzeit mehr als 4.000 Bio-Höfe, mehr als die Hälfte davon ist im Verein Bio Ernte Steiermark zusammengeschlossen. Die Nachfrage nach Bio-Rindfleisch, aber auch nach Bio-Milch und Milchprodukten kann somit gut gedeckt werden, sagt Thomas Gschier: „Auch im Eierbereich haben wir sehr gute Zahlen, da können wir auch liefern. Schwieriger wird es in der Schweinefleischproduktion, weil die Schweinehaltung eine große Herausforderung ist, baulich und auch arbeitstechnisch."

Steigerung bei Bio-Obstbau

Auch mehr ökologisch wirtschaftende Gemüsebauern wünscht sich der neue Obmann der Bio Ernte Steiermark. Die größte Steigerung gab es im letzten Jahr beim Bio-Obstbau: Hier haben die Anbauflächen um zwei Drittel auf aktuell fast 3.000 Hektar zugelegt. Dass auch Bio drinnen ist, wo Bio drauf steht, das garantiert auch Thomas Gschier: „Der Ernteverband-Standard ist höher als der EU-Biokodex und ein jedes österreichisches Produkt ist zu 100 Prozent Bio und davon können wir ausgehen, weil wir eben streng kontrolliert werden, und weil dieser Markt auch überschaubar ist und dafür lege ich meine Hand ins Feuer.“

Mehr Unterstützung von Agrarpolitik gefordert

Generell wünscht sich der Bio-Bauer für die steirischen Landwirte mehr Unterstützung von der heimischen Agrarpolitik. Bei den Konsumenten sei die Bedeutung von Bio nämlich schon angekommen, sagt er: „Alle brennenden Gesellschaftsthemen, die sich zur Zeit aufdrängen, das ist der Klimaschutz, der Wasserschutz, das ist auch das Tierwohl, der Tierschutz, ich glaube, da können wir Bio-Landwirte diesen Fragen entsprechen und deshalb glaube ich, hat Bio sehr wohl große Zukunft.“

Bio-Produkte liegen weiter voll im Trend - der Umsatz ist in den vergangenen Jahren um 37 Prozent gestiegen. Wie eine steirische Studie jüngst zeigte, greifen auch immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene in die Bio-Regale - mehr dazu in Junge Österreicher greifen verstärkt zu Bio (16.1.2018).

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