Zahl der Arbeitsunfälle gestiegen

Österreichweit geht die Zahl der Arbeitsunfälle deutlich zurück, ist aktuell auf einem neuen Rekordtief - in der Steiermark ist sie im Vorjahr jedoch gestiegen. Im Bundesländervergleich liegt die Steiermark damit auf Platz drei.

Jährlich verletzen sich in Österreich zehntausende Menschen bei Arbeitsunfällen - im Vorjahr gab es bundesweit mehr als 85.600 Arbeitsunfälle von unselbstständig Erwerbstätigen. Dennoch: Die Zahlen gehen seit einigen Jahren zurück. Jetzt präsentierte die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) die Zahlen für das Vorjahr, und demnach erreichte die Unfallrate österreichweit ein neues Rekordtief.

Im Österreich-Vergleich auf Platz drei

Etwas anders verhält es sich allerdings in der Steiermark: Hier gab es im Vorjahr 13.670 Arbeitsunfälle von unselbstständig Erwerbstätigen. Damit nimmt die Steiermark im Österreich-Vergleich Platz drei ein; die meisten Arbeitsunfälle passierten in Oberösterreich, gefolgt von Wien.

Die Unfallrate in der Steiermark liegt bei etwas mehr als 32 Prozent. Verglichen mit den Jahren 2015 und 2016 ist in der Steiermark die Zahl der Arbeitsunfälle - entgegen dem Österreichtrend - gestiegen: 2015 waren es knapp 13.200, 2016 waren es 13.000 und heuer eben 13.670 Arbeitsunfälle.

AUVA setzt auf Prävention

Die AUVA teilt die Bereiche, in denen die Arbeitsunfälle passieren, in Wirtschaftsklassen ein: Mit Abstand die meisten Unfälle ereigneten sich im Vorjahr in den Bereichen Warenproduktion und Bau. Vor allem in diesen Bereichen setzt die AUVA weiterhin auf Prävention, denn jeder Arbeitsunfall und jeder Fall einer Berufserkrankung sei einer zu viel, sagte Obmann Anton Ofner.

Baustelle Helm Sujet

APA/dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Am Bau und in der Warenproduktion passieren die meisten Arbeitsunfälle

Die meisten Arbeitsunfälle passieren, wenn jemand die Kontrolle über Maschinen, ein Handwerkzeug, ein Fahrzeug oder ein Tier verliert, dahinter kommen Stürze und Abstürze. Zu den häufigsten Berufskrankheiten gehörten im Vorjahr Schwerhörigkeit durch Lärm, Hauterkrankungen und asbestbedingte Lungenerkrankungen bzw. Atemwegserkrankungen. Astbestbedingte Krankheiten treten laut AUVA oft erst nach 30 Jahren auf, deshalb lege die Versicherungsanstalt Wert auf laufende, intensive Aufklärungsarbeit bei den betroffenen Berufsgruppen.

AUVA-Zukunft höchst unsicher

Die Auflösung der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) hat bereits das ÖVP-FPÖ-Regierungsprogramm in Aussicht gestellt. Nun ließ auch Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) wissen, dass die Tage der AUVA wohl gezählt seien. 500 Mio. Euro müsste die Versicherungsanstalt einsparen, um ihre Eigenständigkeit zu erhalten. Das hält die Sozialministerin für unwahrscheinlich - mehr dazu in AUVA-Zukunft lässt Wogen hochgehen (news.ORF.at; 5.4.2018).

Link: