Samsung SDI sucht „händeringend“ Mitarbeiter

Der Batteriehersteller Samsung SDI in Premstätten bei Graz ist auf Erfolgskurs: Der Umsatz legte im Vorjahr stark zu, und neue Mitarbeiter suche man nahezu händeringend, wie es nun hieß.

Samsung SDI, eine Tochter des koreanischen Technologieriesen, stellt Batterien für Daimler, Audi, Porsche und Jaguar her. In Graz sind Entwicklung und Fertigung von Batteriepacks konzentriert: „Von der Chemie über die Mechanik, Software bis hin zur System-Sicherheit werden hier die Konzepte entwickelt. Und diese werden immer weiter verbessert, getestet, simuliert, bis sie in Serie gehen“, schildert Geschäftsführer Stefan Röpke.

In Göd im mittelungarischen Komitat Pest befindet sich eine weitere Fertigung, vor allem die Herstellung von Batteriezellen. Eine weitere Entwicklungs- und Fertigungsstätte ist in Detroit, die für die USA und China produziert, so Röpke.

Umsatz in drei Jahren vervierfacht

Laut Finanzdirektor Robert Felgitscher habe man den Umsatz binnen drei Jahren von 63 Mio. Euro (Rumpfgeschäftsjahr mit acht Monaten, Anm.) auf 263 Mio. Euro im Jahr 2017 gesteigert. „Im Moment gehen wir auf die 300 Millionen zu“, so Röpke. Denn die Nachfrage würde immer größer: Waren es 2016 noch zwei Fertigungslinien, sind es jetzt vier, die im Laufe des Jahres sogar rund um die Uhr laufen sollen.

Über die Ertragslage wollte man nichts Genaues sagen, nur so viel: In den ersten beiden Jahren habe man arg gelitten, auch wenn das mit dem Hochfahren der Produktion und den Vorauskosten für die Entwicklung geplant gewesen sei. Dafür habe sich der Ertrag 2017 „deutlichst gebessert“ und werde weiter aufwärts gehen, so Felgitscher.

Es fehlen „die richtigen Leute“

„Wir haben die globale Verantwortung für Packs“, sagt Röpke. Das Geschäft laufe gut, aber „was uns einengt, ist es, die richtige Leute zu finden, wahrscheinlich auch wegen der guten Konjunktur“. Derzeit habe man 520 Mitarbeiter, „Tendenz steigend. Davon sind 200 Entwickler. In den letzten zwei Jahren hat sich das fast verdoppelt. Wir bauen auch weiter auf, sodass wir viele Aufträge haben“ - mit dem Hauptaugenmerk auf immer leistungsfähigere Akkus „mit einer Reichweite von bis zu 400/500 Kilometern, im Jahr 2020/2021. Es geht in diese Richtung“, blickt Röpke in die Zukunft.

Man habe in Europa sieben bis acht Mitbewerber, einige Erstausrüster (OEM) fertigen selbst. Die Jahresproduktionszahl belaufe sich auf rund 70.000 Stück - mehr gehe nicht: „Unser Gebäude ist voll, aber in Ungarn wird gerade die weiter ausgebaute Zellen-Fertigung hochgefahren“, so Röpke. Was man im Moment noch aus Korea beziehe, komme künftig aus Göd. Ganz arrondiert ist Herstellung und Entwicklung und Testen noch nicht: Bei Magna in Graz-Thondorf ist man noch mit einer Testeinheit eingemietet.

Samsung SDI in Premstätten

Samsung SDI

Die Software und die Steuerungselemente schreibe man selbst bzw. stelle sie selbst her. Die Arbeitssprache sei Englisch, das Team international, der Großteil komme aus dem Raum Graz und aus Nordslowenien. Man haben den Entwickler-Personalstand in den vergangenen drei Jahren verdoppelt, u.a. Software-Entwickler und Entwicklungsingenieure für funktionale Sicherheit suche man händeringend: Im Moment wären 15 hoch qualifizierte Stellen zu besetzen.

Die Chefs als Vorbild

In Bezug auf das eigene Produkt, das ohne fossile Energie auskommt, gehen die Chefs als Vorbild voran: Die zwölf Ladestationen für E-Fahrzeuge vor der Zentrale werden zum Teil von Firmenwagen genutzt. Felgitscher selbst lädt sein Fahrzeug hier, Geschäftsführer Röpke kommt gar emissionsfrei mit dem Fahrrad.

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