Aktion für Gurtmuffel: Jeder 20. Steirer fährt ohne

In der Steiermark ist jeder 20. Autofahrer nicht angegurtet. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit startete nun eine Aktion, bei der Gurtmuffel von der Polizei angehalten werden, um eine Probefahrt mit einem Aufprallsimulator zu machen.

Im Vorjahr legten laut Peter Felber vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) 95 Prozent der Steirer einen Sicherheitsgurt im Auto an, fünf Prozent fuhren nicht angegurtet. „Das Risiko, bei einem Unfall mit Personenschaden getötet zu werden, ist ohne Gurt zehn Mal höher als mit Gurt“, so Felber.

Bewusstsein für Gurt stärken

Laut Unfallbilanz verunglückten in den Jahren 2012 bis 2016 in der Steiermark 178 Pkw-Insassen tödlich, davon waren 63 Personen – das sind 35 Prozent – nicht angegurtet. „Genau aus diesem Grund ist es uns ein Anliegen, bewusstseinsbildende Maßnahmen wie die Aktion ‚Gu(R)te Fahrt‘ zu unterstützen“, so Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ) am Dienstag. Die Aktion wird gemeinsam mit der Polizei, dem ÖAMTC und der AUVA von April bis Juli durchgeführt.

Gurteschlitten

KFV/APA-Fotoservice/Scheriau

Gurtmuffel werden von der Polizei angehalten und eingeladen, eine Fahrt im Gurteschlitten bzw. Aufprallsimulator zu machen. Mit nur zehn Kilometern pro Stunde wird ein Aufprall simuliert, der schon bei diesem Tempo weitreichende Folgen haben kann.

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Gurteschlitten im Selbsttest:

Radio Steiermark-Reporter Daniel Neuhauser hat den Gurteschlitten ausprobiert (Zeitlupenvideo).

Wer nicht angegurtet fährt, gibt laut KfV meist an, darauf vergessen zu haben oder der Gurt sei zu unangenehm und auf der Kurzstrecke nicht notwendig. Gesetzlich gilt der Gurt für alle Altersklassen – und auch auf Kurzstreckenfahrten.

„Gu(R)te Fahrt“-Stationen:

  • 18. April Großwilfersdorf, Bereich Feuerwehr
  • 5. Mai Freiwillige Feuerwehr Peggau
  • 7. Mai Frechenerplatz Kapfenberg
  • 8. Mai: Hauptplatz Leoben

Niedrige Anschnall-Moral am Rücksitz

Eine Erhebung des KfV zur Gurttragequote unter 65.000 Kfz-Insassen ergab außerdem, dass die Anschnall-Moral am Rücksitz besonders niedrig ist: Im Vorjahr legten 93 Prozent der österreichischen Mitfahrer auf dem Rücksitz einen Sicherheitsgurt an. Aber gerade bei den Mitfahrern ist das Nicht-Anschnallen besonders gefährlich, denn diese gefährden im Falle eines Unfalls nicht nur sich selbst, sondern auch Fahrer und Beifahrer in den vorderen Reihen, heißt es vom Kuratorium.

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