Golan-Vorfall: Unklar, ob Steirer beteiligt

Der Fall der möglicherweise von östereichischen Blauhelm-Soldaten in den Tod geschickten syrischen Geheimpolizisten am Golan wird derzeit heftig diskutiert. Ob Steirer beteiligt sein könnten, wird vom Bundesheer nicht bestätigt.

In einem am Freitag veröffentlichten Video ist zu sehen, wie österreichische Blauhelme neun syrische Geheimpolizisten offenbar in einen Hinterhalt fahren lassen. Die Polizisten werden von Schmugglern erschossen. Hätten die UN-Soldaten aus Österreich die Exekution der Syrer verhindern müssen oder hätten sie das gar nicht gedurft in ihrer Rolle als UN-Friedenstruppe? Diese Frage und der Fall sorgen national und international für Aufregung. Aufklärung wird gefordert - mehr dazu in news.ORF.at.

Das Verteidigungsministerium richtete eine Untersuchungskomission ein; die Vereinten Nationen wollen sich aktiv an der Aufarbeitung beteiligen. Fest steht: 2013, knapp ein Jahr nach dem jetzt diskutierten Zwischenfall, beendete das Bundesheer seinen Einsatz am Golan nach insgesamt 39 Jahren.

Traditionell viele Steirer im UN-Einsatz

Traditionell sind und waren immer viele Soldaten aus der Steiermark im UN-Einsatz - auch auf dem Golan. Oft stellten sie dort das stärkste Bundesländerkontingent, immer waren sie für Logistik zuständig, im Vorfeld gut ausgebildet und ständig psychologisch betreut, so Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums.

UNO Soldaten, Stützpunkt

APA

Aktuell sind rund 900 österreichische Blauhelm-Soldaten in 13 Regionen der Welt eingesetzt, darunter im Kosovo und in Bosnien

Dennoch sei eine Situation wie jene aus dem Video eine der spontanen Entscheidungen: „Man muss sich vorstellen: Ein Soldat ist in der Situation, dass er innerhalb von wenigen Minuten etwas entscheiden muss, das für sein Leben und für das anderer Soldaten oder anderer Menschen gravierende Auswirkungen hat - wie im konreten Fall.“

„Große Herausforderung“

Es liege bei der Untersuchungskommission, darüber ein Urteil zu fällen, so Bauer, der aber relativiert: „Später haben dann Wissenschaftler, Forscher, Juristen und Experten alle Informationen zur Verfügung und entscheiden dann. Mit jenen Informationen, die den Soldaten vielleicht nicht zur Verfügung gestanden sind. Das zeigt die große Herausforderung dieses Soldatenberufes.“

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